Warum sollte jemand ausgerechnet im Krieg mit dem Trinken aufhören, fragt der britische Offizier und reicht Max Manus einen Brandy. Nun, Manus, der Widerstandskämpfer mit dem etwas entrückten Gesichtsausdruck, kann sich dazu doch nicht entschließen – und der Alkohol wird ihn noch weit über das Kriegsende hinaus begleiten. Manus (Aksel Hennie) war im Zweiten Weltkrieg einer der bekanntesten Widerstandskämpfer Norwegens, ein Draufgänger und Volksheld, der wagemutige Sabotageakte gegen die Nazis verantwortete. Nun erzählen Joachim Rшnning und Espen Sandberg, die schon bei dem komplett überflüssigen Salma-Hayek-Schinken „Bandidas“ Regie führten, sein Leben mit dem größten Budget, das in Norwegen je aufgebracht wurde. Herausgekommen ist ein C-Film mit A-Kohle. Hunderte Statisten, historisches Fuhrwerk, sattes Licht und aufwendige Kamerafahrten um eine Bande Jungs, die sich naiv in den Widerstand stürzten und schließlich gereift oder tot wieder aus dem Schlamassel herauskamen. Am Ende sind wir weder Manus noch dem norwegischen Widerstand nennenswert nähergekommen.
Text: Lennart Laberenz
tip-Bewertung: Uninteressant
Orte und Zeiten: „Max Manus“ im Kino in Berlin
Max Manus, Norwegen/Deutschland 2008; Regie: Joachim Rшnning und Espen Sandberg; Darsteller: Aksel Hennie (Max Manus), Agnes Kittelsen („Tikken“); Farbe, 118 Minuten
Kinostart: 11. Februar