Eindringlich von drei vorzüglichen Nachwuchsschauspielern in den Hauptrollen werden krebskranke Teenager mit unterschiedlichem Charakter dargestellt, ihre spezifische Art, mit dem drohenden Tod und der Tortur der Chemotherapie im Klinikalltag umzugehen. Das bange Warten eines Neuzugangs auf die über Leben und Sterben entscheidende Diagnose. Szenen von Qual und Verzweiflung, die einem die Kehle zuschnüren, wechseln mit wilden Rollstuhlrennen und nächtlichem Schabernack. Das Bemühen, ein hochgradig deprimierendes Sujet publikumswirksam zu dramatisieren, führt zu einigen inszenatorischen Entgleisungen, die in der kitschigen Schlusspointe gipfeln.
Text: Ralph Umard
Foto: Alpha Medienkontor
tip-Bewertung: Zwiespältig
Orte und Zeiten: „Stationspiraten“ im Kino in Berlin
Stationspiraten, Schweiz 2010; Regie: Michael Schaerer; Darsteller: Scherwin Amini (Kevin), Vincent Furrer (Benji), Max Hubacher (Michi); 93 Minuten; FSK k.A.
Kinostart: 17. Januar