Es ist der Zweite Weltkrieg, und der Soldat William Killick (Cillian Murphy) steckt mitten drin in den horriblen Kämpfen in Europa. Granaten schlagen ein, verwundete Kameraden schreien in verzweifeltem Schmerz. Schnitt. Daheim in England liegt Killicks Frau Vera (Keira Knightley) im Kindbett und schreit angesichts der Qualen der Geburt. Und egal, was uns der Regisseur damit sagen will – ob einer solchen Geschmacklosigkeit möchte man Herrn Maybury anraten, sich in Zukunft bitte aufs Ananaszüchten zu verlegen.
Der Rest des Films kreist übrigens um den als verantwortungslosen Säufer bekannten walisischen Dichter Dylan Thomas (Matthew Rhys) und die Freundschaft seiner Frau Caitlin (Sienna Miller) zu seiner Jugendliebe Vera, auf deren Kosten das Paar jahrelang lebte. Interessant ist diese Mйnage а trois jedoch nur auf dem Papier. In „Edge of Love“ wird daraus ein anfangs glamouröses, dann zusehends unerfreulicher verlaufendes Bohemienleben mit unsympathischen Figuren, das wohl auch deshalb so langweilig wirkt, weil die Freundschaft von Frauen, die sich vor allem über die Loyalität zu ihren unangenehmen Männern definieren, einfach kein tragendes Zentrum bildet.
Text: Lars Penning
tip-Bewertung: Uninteressant
Orte und Zeiten: „The Edge Of Love“ im Kino in Berlin
The Edge of Love, Großbritannien 2008; Regie: John Maybury; Darsteller: Keira Knightley (Vera Phillips), Sienna Miller (Caitlin MacNamara), Cillian Murphy (William Killick); Farbe, 110 Minuten
Kinostart: 23. Juli