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Kinos in Mitte: Charmante Hinterhofperlen und Berlinale-Größen

Die Kinos in Mitte sind vielfältig, die Auswahl hier ist groß. Im Zentrum der Stadt findet ihr wunderbare Programmkinos, in denen cineastische Perlen über die Leinwände flimmern. Und zwei der großen Lichtspielhäuser, in denen jedes Jahr Berlinale-Filme gezeigt werden. Mitten in der Stadt ist also für alle etwas dabei. Die Kinos in Mitte, in denen ihr in fremde Welten abtauchen könnt, zeigen wir euch hier.


Mehr als eine schöne Fassade: Das Hackesche Höfe Kino

Fast wie aus einer Wes-Anderson-Kulisse: Hinter der glasgekachelten Tür verbirgt sich das Hackesche Höfe Kino. Foto: Imago/Stefan Zeitz

Zum Kino in den Hackeschen Höfen gelangt ihr über den ersten der insgesamt acht Hackeschen Höfe, die nicht umsonst unter Denkmalschutz stehen und eurem Kinobesuch damit trotz etwaiger Touristenschwärme ein besonderes Flair verleihen. Auch das zauberhafte Treppenhaus im Jugendstil, welches euch zu den Kinosälen im dritten und vierten Stock führt, atmet den Geist vergangener Zeiten.

In diesem Kino in Mitte könnt ihr euch in Arthouse-Filmen aus aller Welt in OmU verlieren – und dank eines 35mm-Filmprojektors teilweise auch analoge Kostbarkeiten bestaunen. Allen Zuschauer:innen unter 26 Jahren kommt mit dem U 26-Ticket für alle regulären Vorstellungen ein ermäßigter Eintrittspreis zugute. Es gibt dort noch viel mehr zu entdecken: Wir stellen euch die Hackeschen Höfe vor.

  • Hackesche Höfe Kino Rosenthaler Straße 40-41, Mitte, 030/283 46 03, Programm und weitere Infos findet ihr hier

Kino Central und Open Air Mitte

Das Kino-Central existiert in den Hackeschen Höfen seit 1996 und spielt in zwei Kinosälen Erstpremieren, vor allem auch in der Originalsprache.
Kino Central mit angrenzendem Café Cinema zur Linken. Foto: Imago/POP-EYE/Christian Behring

Gleich neben dem Hackesche Höfe Kino hält das Kino Central seine Stellung im zweiten Hinterhaus des Haus Schwarzenberg. Als Grenzgänger zwischen Arthouse- und Mainstream-Programm bietet es euch trotz seiner kleinen Größe eine bunte Mischung an Filmen. Neben den zwei regulären Kinosälen findet ihr hier mit dem Open Air Mitte im Sommer außerdem ein schnuckeliges Freiluftkino.

Kinoatmosphäre gibt es übrigens auch im Café Cinema, welches genau zwischen dem Hackesche Höfe Kino und dem Kino Central liegt. Das Café, in dem alte Filmplakate die Wände zieren, wird abends dank umgebauter Filmscheinwerfer zur Bar mit cineastischem Flair. Was für tolle Orte sich noch in den Hinterhöfen in Mitte verstecken, zeigen wir euch hier.

  • Kino Central Rosenthaler Straße 39, Mitte, 030/28 59 99 73, Programm und weitere Infos findet ihr hier

Kino in Mitte mit historischem Programm: Das Zeughauskino

Im Zeughauskino werden euch filmhistorische Perlen geboten. Foto: Imago/Seeliger

Ausgewählte Schätze aus den Archiven könnt ihr im Zeughauskino entdecken. Als Teil des Deutschen Historischen Museums liegt es Unter den Linden und damit an einer prestigeträchtigen Adresse. Wie der Name vermuten lässt, befindet sich das Programmkino im Zeughaus des DHM. Erreichen lässt es sich über dessen separaten Seiteneingang.

Zu sehen gibt es im Zeughauskino filmhistorisch wertvolle Werke in täglich wechselndem Programm sowie in fortlaufenden Filmreihen.

  • Zeughauskino Unter den Linden 2, Mitte, regulärer Eintritt 5€, 030/20 30 47 70, Programm und weitere Infos findet ihr hier

ACUDkino – Hinterhofperle in Mitte

Hinter der unscheinbaren Fassade am Weinbergspark verbirgt sich mit dem ACUD ein Szenetreff. Foto: Imago/POP-EYE/Christian Behring

Das ACUDkino ist seit 30 Jahren Teil des Kunst- und Kulturhauses ACUD, welches neben dem Kino eine Galerie, ein Studio, ein Theater und einen Club berbergt. Fußläufig vom Rosenthaler Platz findet sich damit ein echter Szenetreff. Hinter der unscheinbaren hellblauen Fassade erreicht ihr das etwas versteckte Kino über den Innenhof.

Das Programmkino legt einen besonderen Fokus auf Dokumentationen und europäisches Arthouse-Kino sowie Kinderfilme und zeigt regelmäßig Retrospektiven. Für sein Programm hat es bereits einige Auszeichnungen und Preise abgesahnt und ist unter anderem Spielort des British Independent Film Festival. Auch Fans des analogen Kinos kommen bei 35mm-Filmvorführungen auf ihre Kosten.

  • ACUDkino Veteranenstraße 21, Mitte, 030/44 35 94 98, Programm und weitere Infos findet ihr hier

CineStar CUBIX

Eins der größten Kinos in Mitte: Der würfelförmige Bau des CUBIX ist auch von Weitem nicht zu übersehen. Foto: Imago/imagebroker
Eins der größten Kinos in Mitte: Der würfelförmige Bau des CUBIX ist auch von Weitem nicht zu übersehen. Foto: Imago/imagebroker

Nachdem der ehemalige DDR-Jugendtreff-Bau „Alextreff“ dem Erdboden gleichgemacht worden war, öffnete 2001 das CUBIX als eine der ersten Neubauten am Alexanderplatz seine Pforten. Eine gewisse Ähnlichkeit zum parallel gebauten Alhambra-Kino im Wedding ist dabei nicht von der Hand zu weisen.

Heute noch ist der würfelförmige Bau mit seinen Glasfassaden weder vom Alexanderplatz noch von der S-Bahn aus zu übersehen. Auch wenn naturgemäß überwiegend Mainstream-Kino erwartet werden darf, kann sich die Auswahl an Filmen, die hier auf der ganz großen Leinwand geboten werden, durchaus sehen lassen. Seit einigen Jahren darf sich das CUBIX zu den Berlinale-Kinos zählen. Alles Wichtige zu den Filmfestspielen findet ihr in unserer Berlinale-Rubrik.

  • CineStar CUBIX, Rathausstraße 1, 030/25 76 10, Programm und weitere Infos findet ihr hier

Kino International: Schon zu DDR-Zeiten wurden hier Premieren gefeiert

Das Kino International besticht nicht nur durch seine äußeren Werte. Foto: Imago/Ritter

Neben den Hackeschen Höfen steht mit dem Kino International noch ein zweites Kino in Mitte unter Denkmalschutz. Der Bau aus den 1960er Jahren ist ein echter Blickfang und gilt als Ikone der architektonischen Moderne. Mehr zur DDR-Architektur in Berlin lest ihr hier. Heute gehört das Kino zur Yorck-Gruppe und ist noch immer ein bedeutender Ort für Filmpremieren.

Außerdem ist das Kino International eines der wenigen Lichtspielhäuser, an dem es bis heute handgemalte Filmplakate zu bestaunen gibt. In Sachen Programm gibt es hier zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz ausgewählte Arthouse-Filme zu sehen. Am MonGay flimmern schon seit Ende der 1990er-Jahre jeden Montag queere Filme über die Leinwand.

  • Kino International Karl-Marx-Allee 33, 030/322 93 13 22, Programm und weitere Infos findet ihr hier

Das Babylon-Kino in Mitte – ein Kind der sündigen 1920er-Jahre

Das Babylon Kino Mitte ist das einzige erhaltene Berliner Uraufführungskino der Stummfilmzeit. Foto: Imago/imagebroker

Als erster sprach Alfred Döblin in Berlin Alexanderplatz von Berlin als der großen Hure Babylon. Ihren eigentlichen Ursprung hat die „Hure Babylon“ in der Bibel, wo sie als Symbol für die Befriedigung kurzfristiger Bedürfnisse und Triebe stand. Heute würden wir sagen, für den Hedonismus. Mit seiner Eröffnung im Jahr 1929 ist auch das Babylon Kino ein Kind der sündigen 1920er-Jahre und in Berlin sogar das einzige erhaltene Uraufführungskino der Stummfilmzeit. Erbaut hat es der Architekt Hans Poelzig, den wir hier vorstellen.

Neben einem abwechslungsreichen Arthouse-Filmprogramm und Retrospektiven findet im Babylon Mitte auch das eine oder andere Filmfestival statt. Besondere Bekanntheit hat das Babylon durch seine Stummfilmreihe erlangt, in deren Rahmen regelmäßig Stummfilme mit Live-Orgelbegleitung aufgeführt werden.

  • Babylon Rosa-Luxemburg-Straße 30, Mitte, 030/242 59 69, Programm und weitere Infos findet ihr hier

Eines der ganz Großen: Das CinemaxX-Kino in Mitte

Die inneren Werte zählen: In der Hauptspielstätte der Berlinale erstreckt sich das Kinoprogramm über 19 Säle. Foto: Imago/Schöning

Nicht lange nach seiner Eröffnung wurde das CinemaxX am Potsdamer Platz mit der Jahrtausendwende zur Hauptspielstätte der Berlinale und ist es bis heute geblieben. Ganze 3.500 Personen finden in insgesamt 19 Sälen darin Platz – mehr, als das ein oder andere Dorf in Brandenburg Einwohner hat.

Im regulären Programm darf man hier überwiegend Mainstream-Filme erwarten, wobei Blockbuster teilweise gleich in mehreren Sälen gleichzeitig gespielt werden. Ein Highlight für Kinder ist wohl die Rutsche, dank der es sich über zwei Etagen nach unten rutschen lässt.


Das einzige Kino Moabits: Der Filmrauschpalast

Der Filmrauschpalast Moabit bietet ein breit gefächertes Kinoprogramm in Räumlichkeiten mit Industrial Charme. Foto: Filmrauschpalast

Der Ortsteil Moabit gehört zum Verwaltungsbezirk Mitte. Und auch wenn hier einiges in Bewegung ist, gibt es nur ein einziges Kino. Da es zum Glück aber um die Qualität und nicht um die Quantität geht, müssen wir uns um Moabit dank des Filmrauschpalasts wohl keine Sorgen machen.

Der Filmrauschpalast befindet sich in einer früheren Fleischerei des preußischen Heeres, wo das unabhängige Kiez-Kino in einem Saal mit auffallend giftgrünen Sitzen aufwartet. Neben dem regulären Programm mit einer breiten Filmauswahl werden dort unter anderem Werkschauen, Kurzfilm-Festivals und 35mm-Vorstellungen geboten. Im Sommer kommt ihr im Hinterhof in den Genuss von Open Air Vorstellungen.

  • Filmrauschpalast Lehrter Straße 35, Mitte, 030/394 43 44, Programm und weitere Infos findet ihr hier

Mehr zum Thema

Einige Prachtstücke aus der Anfangszeit des Kinos haben es leider nicht bis in die Gegenwart geschafft. In unserer Übersicht der verschwundenen Berliner Kinos könnt ihr dem flimmernden Glanz alter Zeiten nachspüren. In unserer Kino-Rubrik erfahrt ihr außerdem mehr zu den Kinos in Wedding: Hier sind nicht nur die Filme spannend und den Kinos in Schöneberg: Größe ist eben nicht alles. Ihr wollt das Herz der Hauptstadt besser kennenlernen? Alles zu Berlin-Mitte findet ihr hier. Was läuft wann? Das aktuelle Kinoprogrramm für Berlin ist hier.

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