Orientierung schwierig: Ist doch egal, wenn Verbrecher gegen Verbrecher agieren
Wer Mafia-Millionen unterschlägt und diese für eigene Deals nutzt, bekommt mächtig Ärger – das kennt man aus zahllosen Krimis. Auch Moe (Liam Hemsworth) und sein Kumpel Skunk (Emory Cohen), die für einen Gangsterboss arbeiten, geraten in Teufels Küche, als sie mit dessen Geld einen Kokain-Großeinkauf auf eigene Rechnung tätigen wollen. Das geht erwartungsgemäß schief, und Moe verliert bei einem Autounfall auf der Flucht vor korrupten Cops sein Gedächtnis. Da geht es ihm wie dem Zuschauer, dem es zunehmend an Orientierung mangelt, wer warum für oder gegen wen kämpft: Gangster, Polizei, FBI, Politiker, nigerianische Drogenhändler und ein mysteriöser Heckenschütze.
Der Australier Liam Hemsworth, kleiner Bruder von Chris „Thor“ Hemsworth und bekannt geworden durch die „Tribute von Panem“-Filme, agiert in der Titelrolle hölzern, seine Mitspieler – abgesehen von Slatko Buric als Mafia-Pate – kommen kaum zur Geltung. Nach einem flotten Start mit viel New Yorker Lokalkolorit wird die Handlung konfus, Kameraführung und Montage sind hektisch. Streckenweise kommt zwar Spannung auf, es gibt ein paar packende Verfolgungsjagden und blutige Gewaltdarstellungen, aber auch gänzlich überflüssige Szenen.
Regisseur und Autor Malik Bader ist Genrespezialist und schert sich wenig um die Glaubwürdigkeit des Geschehens in diesem unausgegorenen Action-Krimi, der in einem Dialog am Ende treffend als „durchgeknalltes Märchen“ charakterisiert wird.
Killerman USA 2019, 112 Min., R: Malik Bader; D: Liam Hemsworth, Emory Cohen, Slatko Buric, Start: 8.8.