Mit „Logan Lucky“ kehrt Steven Soderbergh zu seinen Wurzeln zurück

Regisseur Steven Soderbergh feiert seine Rückkehr ins Filmbusiness mit einer amüsanten Variation des „Big Caper“-Movies, welches die minutiöse Planung und Durchführung eines Raubes zum Thema hat, ähnlich seinem größten Publikumserfolg „Ocean’s Eleven“ (2001). Nur, dass die Gangster, die hier die Tageseinnahmen einer Autorennstrecke aus deren Rohrpostsystem klauen wollen, nicht gerade hochklassige Typen sind. Sondern eher, was die Amerikaner ganz uncharmant White Trash nennen. Statt Superhirnen scheinen lediglich Super-Hirnis am Werk zu sein: Reibungslos läuft gar nichts ab, immer wieder ergeben sich neue absurde Probleme.
Dabei nimmt Soderbergh das Genre durchaus ernst: Ausführlich werden die handelnden Personen und ihre Funktion bei der Verwirklichung des großen Coups vorgestellt, ihre Motivation, ihre „handwerklichen“ Stärken und die charakterlichen Schwächen erörtert.
Doch schon die Rekrutierung der Mitarbeiter macht Schwierigkeiten: Ihren Safeknacker (Daniel Craig) müssen die Kollegen erst einmal unbemerkt aus dem Knast schmuggeln – und nach dem Coup auch wieder hineinbringen. Vorgetragen wird das alles mit einem lustigen, staubtrockenen Humor, wie man ihn auch mit Adam Driver (hier als einarmiger Barkeeper) mittlerweile verbindet. Und natürlich: So blöd, wie die Hinterwäldler manchmal wirken, sind sie eben doch nicht.
Logan Lucky USA 2017, 118 Min., R: Steven Soderbergh, D: Channing Tatum, Adam Driver, Daniel Craig, Start: 14.9.
