Der deutsche Maler Max Beckmann war ein moderner Einzelgänger, der der figurativen Malerei stets treu blieb und unter anderem in einer Vielzahl von Selbstporträts in allen Lebensphasen sowie insgesamt zehn großen Triptychen, die metaphysische, mythologische und erotische Themen miteinander verquicken, ein vielseitig interpretierbares Werk hinterließ. Die Dokumentation „Max Beckmann – Departure“ von Michael Trabitzsch nähert sich dem Künstler, indem sie seinen Lebenslauf, der ihn vom anerkannten Großkünstler der 1920er-Jahre zum von den Nazis geächteten Exilanten in Amsterdam bis zu einem Neubeginn in den USA im Jahr 1947 führte, mit ebenjenen Selbstporträts und drei ausgewählten Triptychen verbindet, die von verschiedenen Kunsthistorikern kundig kommentiert werden. Gemeinsam mit Beckmanns Selbstzeugnissen in Form von Briefen und Aufsätzen entsteht so das überzeugende Porträt eines immer wieder an sich selbst und an den Zeitläuften (ver-)zweifelnden Künstlers, der seiner trotzdem nicht versiegenden Hoffnung in seinen Gemälden Ausdruck verlieh.
Text: Lars Penning
Foto: Piffl Medien
tip-Bewertung: Sehenswert
Orte und Zeiten: „Max Beckmann – Departure“ im Kino in Berlin
Max Beckmann – Departure, Deutschland 2012; Regie: Michael Trabitzsch; 97 Minuten; FSK 6
Kinostart: 6. Juni