„Oh Brother where art thou?„, mag sich Regisseur Paul Weitz gefragt haben, als er die mäßigen US-Einspielergebnisse von „Mitternachtszirkus“ mit denen des Kassenhits „New Moon“ verglich, bei dem sein Bruder Chris Regie führte. Denn beide Brüder zielen mit ihren Werken auf ein jugendliches Publikum ab, für das sie die Mythen des klassischen Vampirfilms aufbereiten.
Wo „New Moon“ ganz gradlinig angelegt ist, kommt „Mitternachtszirkus“ jedoch ziemlich eklektizistisch daher. Mit dem jugendlichen Helden, der der Enge seines Suburbia-Elternhauses entkommen möchte, indem er sich einem Zirkus anschließt, setzt sich der Zuschauer einer Mischung aus Staunen, Neugier und Schrecken aus. Doch irgendwo zwischen der lakonischen Ironie von John C. Reilly als Vampir, dem grotesken Overacting Willem Dafoes und der physischen Präsenz Ray Stevensons, der einen traditionalistischen Blutsauger verkörpert, zerfällt „Mitternachtszirkus“ in seine Einzelteile. Die Balance zwischen dramatischen und komischen Elementen funktioniert hier nur begrenzt.
Text: Frank Arnold
tip-Bewertung: Zwiespältig
Orte und Zeiten: „Mitternachtszirkus“ im Kino in Berlin
Mitternachtszirkus (Cirque du Freak: The Vampire’s Assistant), USA 2009; Regie: Paul Weitz; Darsteller: John C. Reilly (Larten Crepsley), Josh Hutcherson (Steve), Chris Massoglia (Darren Shan); Farbe, 109 Minuten
Kinostart: 7. Januar