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Hommage 

„Mystify: Michael Hutchence“ ist eine ­Verbeugung vor dem INXS-Sänger

Auf der Bühne galt er als einer der charismatischsten Performer seiner Ära, abseits davon von solcher Intensität, dass er Männer und vor allem Frauen verzauberte. Doch sein Leben war von Tragödien gezeichnet

Foto: Steve Pyke

Glaubt man Richard Lowensteins „Mystify: Michael Hutchence“, dann war der Leadsänger der australischen Rock-Band INXS ein wunderbarer Mensch. Auf der Bühne einer der charismatischsten Performer seiner Ära, abseits davon von solcher Intensität, dass er Männer und vor allem Frauen verzauberte. Mit vielen der schönsten hatte er Beziehungen: Kylie Minogue, Helena Christensen und zum Ende Paula Jones, und selbst wenn sie auch sagen, dass er ihr Herz gebrochen hat – so wie Minogue – sprechen sie nur in den höchsten Tönen vom 1997 verstorbenen ­Hutchence.

Solche bisweilen auch verklärenden Töne sind für biografische Dokumentarfilme ­Standard, besonders wenn sie von einem Wegbegleiter und Freund wie Lowenstein stammen, der etliche der bekanntesten INXS-Videos gedreht hat. Fraglos war es nur durch die Nähe Lowensteins zu Hutchence möglich, so viel privates Archivmaterial zusammenzutragen.

Nach einem unglücklichen Sturz als Folge eines Streits verlor Hutchence 1992 den Geruchs- und Geschmacksinn, was besonders für ihn, einen Mann, der stets auf der Suche nach Schönheit und Ästhetik war, besonders tragisch gewesen sein muss. Dass er erst ­danach in einen zunehmend exzessiven Drogen- und Alkoholrausch verfiel, muss man zwar nicht unbedingt glauben – aber vielleicht ist es auch einfach schöner, ­zuallererst den strahlenden Star in Erinnerung zu behalten. So ist „Mystify: Michael Hutchence“ vor allem für Fans des Sängers (weniger der Band, die hier höchstens an dritter Stelle steht) ein Genuss, voller Erinnerungen an einen der größten Stars seiner Zeit, der wie so viele zu früh ging.

Mystify: Michael Hutchence AUS 2019, 102 Min., R: Richard Lowenstein, Start: 30.1.

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