Zweisamkeit: In der Eiswüste wohnen Nanouk und seine Frau

Selbst Frank Zappa hat ihn schon besungen: Seit Stummfilmzeiten kennt man einen Bewohner der Eiswüsten der nördlichen Halbkugel: Nanouk. So heißt nun auch der Protagonist im Spielfilm von Milko Lazarov. Nanouk lebt mit seiner Frau Sedna in einer Jurte mitten im Ewigen Eis Ostsibiriens, sie jagen und fischen, ihr einziger Kompagnon: der treue Schlittenhund.
Im Leben des Paares und im Erzähltempo Lazarovs hat Hektik nichts zu suchen. Nanouk bohrt Löcher ins Eis, bastelt an Fallen, das Paar liegt nächtens nebeneinander und erzählt sich Erinnerungen, Träume oder Märchen. Allmählich kristallisiert sich heraus, dass die beiden eine Tochter haben: Ága. Sie hat dem harten Leben in der Eiswüste wohl den Rücken gekehrt.
Lazarov ist Atmosphäre und Alltagsschilderung wichtiger als eine stringente Erzählung. Dazu: Landschafts- und Gesichtsaufnahmen von erlesener Schönheit, mitunter vergisst man, dass es sich um einen Spielfilm mit Schauspielern handelt. Klimaerwärmung und Traditionspflege werden angeschnitten, vieles bleibt vage. Dennoch: Die Szenerie – eindrucksvoll, das Finale – herzerweichend.
Nanouk F/D/BUL 2018, 96 Min., R: Milko Lazarov, D: Mikhail Aprosimov, Feodosia Ivanova, Galina, Start: 18.10.
