Der 1960 in Leipzig geborene Neo Rauch gehört zu den bekanntesten deutschen Malern der Gegenwart und ist, seit ihn der Kunstmarkt nach der Wende für sich entdeckte, zum Star der internationalen Kunstszene geworden

Mit seinen Bildern, in denen sich dem sozialistischen Realismus entsprungene Figuren in surrealen Traumlandschaften wiederfinden, hat er die figurative Malerei wieder hoffähig gemacht – was nicht jedem gefällt.
Dass Rauch in den USA populär werden konnte, verdankt sich jedenfalls nicht zuletzt der Tatsache, dass man ihn dort als „so deutsch“ und ausgesprochen „exotisch“ begreift, wie es ein Galerist in Nicola Graefs dokumentarischem Porträt formuliert. In letzterem ist es – die Besuche bei Sammlern, die ihre Rauch-Bilder im trauten Heim interpretieren, sind eher überflüssig – in erster Linie der Maler selbst, der beeindruckt: Hier spricht ein zurückhaltender, aber extrem artikulierter Künstler, der an seinem Schaffensprozess teilhaben lässt, seinen persönlichen und künstlerischen Hintergrund erläutert und die Beziehung zu seinen introspektiven Figuren beschreibt. Seine Kunst erklärt das nicht und soll es auch nicht, macht sie aber leichter zugänglich.
Neo Rauch – Gefährten und Begleiter D 2016, 105 Min., R: Nicola Graef, Start: 2.3.
