In diesen Zeiten ist es wichtig, Menschen zu unterstützen, die den Mut beweisen, relevante Geheimnisse an die Öffentlichkeit zu bringen. Um so einen Whistleblower geht es in diesem formidablen Politthriller.
Im Jahr 2003 arbeitet Katharine Gun (Keira Knightley) als Übersetzerin beim britischen Nachrichtendienst Government Communications Headquarters (GCHQ). Eines Tages landet ein Memo auf ihrem Tisch, der schwere Konflikte in der sonst eher zurückhaltenden Katharine auslöst: Der US-Geheimdienst NSA bittet um Amtshilfe – Diplomaten von Staaten wie Bulgarien, Angola oder Pakistan, die zu der Zeit ein Stimmrecht im UN-Sicherheitsrat haben, sollen abgehört werden. Damit wollen die USA prüfen, wie Druck ausgeübt werden kann, damit diese Delegierten für den bevorstehenden Angriffskrieg gegen den Irak stimmen.
Nach Beratschlagungen mit ihrem kurdischstämmigen Ehemann Yasar (Adam Bakri) entscheidet sich Katharine, das Memo an einen Journalisten des „The Observer“ weiterzuleiten. Nach der Veröffentlichung beginnt eine Hatz im GCHQ gegen den „Verräter“ – schließlich outet sich Katharine als Verantwortliche. Ihr drohen nun etliche Jahre Knast.
„It’s a fucking good story!“ sagt der „Observer“-Chefredakteur an einer Stelle – genau das trifft auch auf diesen vom Südafrikaner Gavin Hood („Tsotsi“) inszenierten Film zu, der viel erzählt über Zivilcourage, Arbeitsmoral und Solidarität. Denn Katharine findet Verbündete, allen voran den Menschenrechtsanwalt Ben Emmerson (Ralph Fiennes). Der Rest ist in die Annalen der jüngeren Justizgeschichte eingegangen.
Official Secrets GB 2019, 112 Min., R: Gavin Hood, D: Keira Knightley, Adam Bakri, Matt Smith, Ralph Fiennes,
Start: 21.11.