Sie schenkt einem Film, der durch die Genres taumelt und nicht so genau weiß, wo er hinwill, liebenswerten Charme. Regisseur Sebastian Niemann („Hui Buh – Das Schlossgespenst“) will einerseits klassischen Screwball-Komödien wie „Leoparden küsst man nicht“ seine Referenz erweisen, entfacht aber zugleich klamottigen Gangsterkomödien-Slapstick.
Hauptopfer dieser kruden Mixtur ist Rick Kavanian, der als verliebter Auftragskiller eine smarte Screwball-Figur verkörpern soll und gar nicht der fulminante Comedian sein darf, als den man ihn kennt. Was zum Beispiel dazu führt, dass sein bayrischer Auftragskiller-Kollege – Christian Tramitz als Helmut Münchinger – ihm in jeder Szene die Show stiehlt. Hübsch gelungen: das Liebespaar aus dem hochneurotischen Verlegersöhnchen Bob (souverän: Janek Rieke) und seiner ihn anhimmelnden Assistentin (süß: Jasmin Schwiers). Verschenkt und belanglos: die Gastauftritte von Bud Spencer und Franco Nero. Wie kann man die beiden engagieren, ohne sie als Duo auftreten zu lassen?
Text: Rainer Gansera
tip-Bewertung: Annehmbar
Mord ist mein Geschäft, Liebling, Deutschland 2008; Regie: Sebastian Niemann; Darsteller: Rick Kavanian (Toni Ricardelli), Nora Tschirner (Julia Steffens), Christian Tramitz (Helmut Münchinger); Farbe, 109 Minuten
Kinostart: 26. Februar 2009