Nun, da Osama bin Laden tot ist und sich die Drohkulisse des Sarazenen mit der Kalaschnikow ein wenig erschöpft hat, reagiert Hollywood aus aktuellem Anlass mit der gelben Gefahr, einer populären Chimäre des Kalten Krieges. In dem bierernsten, aber unfreiwillig komischen Action-Brett „Olympus Has Fallen“ erobern nordkoreanische Terroristen mit einem einzigen Flugzeug (!) und zwei Dutzend Fußsoldaten das Weiße Haus, nehmen den Präsidenten als Geisel und drohen mit einem thermonuklearen Desaster. Eine Herausforderung für den Secret-Service-Supersoldier Mike Banning (Gerard Butler, „300“), der sich als Ein-Mann-Armee durch die stalinistischen Kader schlachtet und im „gefallenen Olymp“ die Ordnung wiederherstellt. Der phallische Obelisk an Washingtons nationaler Mall büßt zwar im Zuge des Luftangriffs seine Spitze ein, doch am Ende ist klar: Mit God’s Own Country kann es keiner aufnehmen. Schon gar nicht gottlose Kommunisten.
Text: Christoph David Piorkowski
Foto: Universum Film
tip-Bewertung: Uninteressant
Orte und Zeiten: „Olympus Has Fallen“ im Kino in Berlin
Olympus Has Fallen, USA 2013; Regie: Antoine Fuqua; Darsteller: Gerard Butler (Agent Mike Banning), Aaron Eckhart (Präsident Benjamin Asher), Angela Bassett (Lynn Jacobs); 120 Minuten; FSK k.?A.
Kinostart: 13. Juni