Drama

„Pferde stehlen“ im Kino

Elegischer Rückblick auf eine Jugend

Die Pferde werden nur ausgeliehen ; Foto: 4 1/2FiksjonAs_ZentropaEntertainments5_ZentropaSweden_NordiskFilm_HelgelandFilm

DramaTrond ist 67 Jahre alt und lebt zurückgezogen in einem kleinen Ort. Unmittelbar vor dem Jahrtausendwechsel schweift sein Blick zurück in die Vergangenheit, in den Sommer 1948, in dem eine Kette tragischer Ereignisse das Ende seiner Kindheit markierte. Was für den Jungen aus der Großstadt ein herrlicher Sommer in den norwegischen Wäldern beim Bäumefällen hätte sein können, nimmt mehr und mehr albtraumhafte Züge an. Ein Todesfall ist erst der Auftakt. Das Majestätische der unberührten Natur, die imposanten Bilder, wenn die Baumstämme ins Wasser gleiten und sich selbstständig auf den Weg nach Schweden machen, werden überlagert vom Drama der Menschen. Der Schnee der Gegenwart begräbt die Schuld der Vergangenheit unter sich, der große Knall bleibt aus, eine Rückblende in die Zeit der deutschen Okkupation wirkt eher wie Beiwerk.

„Pferde stehlen“ basiert auf dem Erfolgsroman des norwegischen Autors Per Petterson. Regisseur Hans Petter Moland, der auch das Drehbuch geschrieben hat, wollte ihn zuerst nicht auf die Leinwand bringen, weil er ihn zu sehr an seine eigene Familiengeschichte erinnerte. Am Ende wirkt dieser Film eher halbherzig.

Ut og stjæle hester (OT) N/S/DK 2019, 122 Min., R: Hans Petter Moland, D: Stellan Skarsgård, Bjørn Floberg, Start: 21.11.

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