Pippa Lee (Robin Wright Penn) ist Ende Vierzig und lebt als Gattin eines dreißig Jahre älteren Verlegers (Alan Arkin) in komfortablem Wohlstand im Vorstadtheim. Doch wie es dann so ist – etwas scheint zu fehlen, da hilft auch kein Töpferkurs.
Rebecca Miller, die hier ihren eigenen Erfolgsroman mit ansprechender Starbesetzung verfilmt, geht es allerdings nur bedingt um Pippas aktuelle Bedürfnisse, sondern eher um deren geheimnisvolle und keineswegs ungetrübte Vergangenheit. Selbige teilt Pippa in Form diverser tragikomischer Rückblenden nun auch gern mit dem Zuschauer, der auf diese Weise eine ursprünglich völlig orientierungslose junge Frau kennenlernt, die in verlotterten Künstlerkreisen verkehrte und zuviel trank. Das alles soll die Gründe liefern für ihre Sicherheitsehe mit dem Vaterersatz und den Ausbruch aus ihrem bisherigen Leben nach dessen plötzlichem Herztod – doch irgendwie bekommt man die Hausfrauen-Pippa mit ihrem jüngeren Ich hier nie so recht zusammen. Vermutlich liest sich die Geschichte auf Papier besser.
Text: Lars Penning
Orte und Zeiten: „Pippa Lee“ im Kino in Berlin
tip-Bewertung: Zwiespältig
Pippa Lee (The Private Lives of Pippa Lee), USA 2009; Regie: Rebecca Miller; Darsteller: Robin Wright Penn (Pippa Lee), Alan Arkin (Herb Lee), Keanu Reeves (Chris); 98 Minuten
Kinostart: 1. Juli