Kürzlich erst wurde bekannt, dass die japanische Regierung nach der Katastrophe vor einem Jahr sogar Szenarien der Evakuierung von Tokio durchspielen musste – vor diesem Hintergrund bekommt der Dokumentarfilm „Radioactivists“ zusätzliches Gewicht. Julia Leser und Clarissa Seidel porträtieren hier Menschen vor allem aus dem Stadtteil Koenji in Tokio, die sich gegen Atomkraft engagieren – eine eigenwillige Zivilgesellschaft wird sichtbar, in der Anarchisten und Intellektuelle zu Punkmusik für Aufklärung und Aufregung sorgen, Menschenmengen organisieren und dabei so manches Nationalklischee konterkarieren.
Text: Bert Rebhandl
Foto: Ginger Blonde Filmproductions
tip-Bewertung: Annehmbar
Orte und Zeiten: „Radioactivists“ im Kino in Berlin
Radioactivists, Deutschland/Japan 2011; Regie: Julia Leser, Clarissa Seidel; 72 Minuten; FSK k.A.
Kinostart: 15. März