Unter den großen Autoren des ?Science-Fiction-Genres war Stanislaw Lem sicher einer der geistreichsten. Er arbeitete mit Vorliebe an erzählerischen Relativitätstheorien, in denen sich die geläufigen Gewissheiten unseres Weltverhältnisses auflösen. Das Kino tat sich mit Lem nicht immer leicht, auch Ari Folmans „The Congress“ (2013), mit dem das Zeughaus am 25. April eine kleine Reihe von Lem-Adaptionen eröffnet, zeugt davon. Doch gibt es neben Tarkowskis berühmtem „Solaris“ (1972) und Steven Soderberghs Remake davon sowie DEFA-SF-Klassikern wie „Der schweigende Stern“ (1959, Foto) noch einige weitere, sehenswerte Lem-Bearbeitungen, etwa den polnisch-sowjetischen „Testpilot Pirx“ (1978). Aus dem gleichen Jahr stammt „Hospital der Verklärung“ von Edward Zebrowski, dem ausnahmsweise ein Buch von Lem zugrunde liegt, das nicht Science-Fiction ist, sondern spekulative Autobiografie. Also auch eine Relativitätstheorie.
Text: Bert Rebhandl
Foto: DEFA-Stiftung / Quelle: Deutsche Kinemathek / Schriftgutarchiv
Retrospektive Stanislaw Lem, ?Fr 25.4. bis Do 1.5., Zeughauskino