Soldat Yannis, der sich als Freiwilliger zum Minenräumen am Flussufer gemeldet hat, trifft eines Nachts auf Chryssa und verliebt sich auf Anhieb in sie. Die junge Mutter verdingt sich als Schleuserin, indem sie gemeinsam mit Flüchtlingskindern über den Fluss schwimmt und sie somit auf europäischen Boden bringt. Ein gefährliches Unterfangen, das nicht selten mit dem Tod bezahlt wird. Schärfe erfährt die Sache zudem durch Ivo, Vater von Chryssas kleiner Tochter, der die Rucksäcke der Kinder mit Drogen versetzt. Am Evros verdichten sich romantische Gefühle und Existenz übergreifende Konflikte zu einer schwer abbaubaren Spannung, die Regisseur Panos Karkanevatos in zum Teil recht symbolische, stark emotionalisierende Bilder übersetzt – was ihn immer wieder zum Tragödiendichter macht.
Text: Carolin Weidner
Foto: Real Fiction Filmverleih
Orte und Zeiten: „Riverbanks“ im Kino in Berlin
Riverbanks, Griechenland/Deutschland/Türkei 2015; Regie: Panos Karkanevatos; Darsteller: Andreas Konstantinou (Yannis), Elena Mavridou (Chyrssa), Levent Üzümcü (Ivo) ; 96 Minuten
Kinostart: Do, 19. November 2015