Einst selbst Angestellter einer Kabelfabrik, nun Rentner und verwitwet, will er seinen vier erwachsenen Kindern einen Besuch abstatten, nachdem sie allesamt seine Einladung zu einem Familientreffen im letzten Moment ausgeschlagen haben. Nicht die Weite der amerikanischen Landschaft fängt das Breitwandformat in dieser Tragikomödie ein, sondern es positioniert den Protagonisten während der verschiedenen Stationen seines Roadmovies als Fremdkörper in einer Welt, die zu schnell für ihn geworden ist. Daran gewöhnt, alles kontrollieren zu können, muss Frank nun feststellen, dass er seit dem Tod seiner Frau den Bezug zu seinen Kindern verloren hat und sie ihm ihr perfektes Leben nur vorspielen. Familie als Verpflichtung und Fessel problematisiert Regisseur Kirk Jones zunächst, verliert sich aber leider später darin, sein hochkarätiges Ensemble in ein zu tröstliches Happy End zu retten.
Text: Valerie Bäuerlein
tip-Bewertung: Zwiespältig
Orte und Zeiten: „Everybody’s Fine“ im Kino in Berlin
Everybody’s Fine, USA 2009; Regie: Kirk Jones; Darsteller: Robert De Niro (Frank Goode), Drew Barrymore (Rosie Goode), Kate Beckinsale (Amy Goode); Farbe, 99 Minuten
Kinostart: 18. März