Der charismatisch psychopathische Folterer John Kramer (Tobin Bell) alias Jigsaw ist im vorangegangenen Teil der erfolgreichen Horrorserie gestorben. Doch dem Gesetz der Serie gehorchend, belebt man ihn in dem Fließbandprodukt „Saw 5“ zumindest in Rückblenden erneut zum Leben. Denn zum Glück hatte der Puzzel-Mörder einen geheimen Folterknecht, der nun munter weiterfoltern darf. Darren Lynn Bousman, dem Regisseur der letzten drei „Saw“-Folgen ist offenbar die Lust am Foltern vergangen. Deshalb hat man konsequenterweise die Regie an David Hackl übertragen, der für die vier bisherigen Filme die unzähligen Folterfallen des Jigsaw-Killers entwarf.
Wie spannend man diese Folterspielchen mit profillosen Kanonenfutterdarstellern im fünften Aufguss noch finden mag, hängt sicher auch von der Konstitution des einzelnen Betrachters ab. Ich fand es jedenfalls zum Sterben langweilig. Auch wenn das nostalgisch an Roger Cormans alte Edgar-Allen-Poe-Verfilmungen mahnende Pendel gleich zu Beginn des Films ein Opfer äußerst realitätsnah zweiteilt. Bei dem Gedanken an den bereits angekündigten sechsten Teil winsele ich schon vorsorglich um Gnade.
Text: Jörg Buttgereit
tip-Bewertung: Uninteressant
Saw 5, USA 2008; Regie: David Hackl; Darsteller: Tobin Bell (Jigsaw / John Kramer), Costas Mandylor (Mark Hoffman), Scott Patterson (Agent Strahm); Farbe, 95 Minuten
Kinostart: 15. Januar 2009