Mit Schnurrbart und Scheitel verkörpert Hyper-Mega-Superstar Shah Rukh Khan darin den unscheinbaren Angestellten eines Stromunternehmens, der aber in einer Machometamorphose immer wieder in die Rolle des hippen Raj schlüpft. Bisweilen hart an der Grenze der Plausibilität, will er mit diesem zweiten Ich bei einem Tanzkurs das Herz seiner betrübten Frau Taani gewinnen.
Es ist eigentlich eine ganz simple Geschichte, die sich hier im sehr überschaubaren Viereck zwischen Doppel-King-Khan, der wundervollen Debütantin Anushka Sharma als Taani und Vinay Pathak als bestem Freund abspielt. Und doch bietet „Rab ne bana di jodi“ großes Bollytainment mit melodramatischen Tränen, alberner Komik und glitzi-glamourösen Song-and-Dance-Einlagen, mit Motorrad-Action, cleveren Kinoreferenzen und einem offensichtlich schwulen Sidekick. Vor allem jedoch macht Shah Rukh die zweieinhalb Filmstunden mit Charme, Gefühl und Overacting zur Khan-Show – und einen Durchschnittsmann zur Identifikationsfigur und zum Helden in Liebesdingen.
Text: Sascha Rettig
Sehenswert
Rab ne bana di jodi Indien 2008; Regie: Aditya Chopra; Darsteller: Shah Rukh Khan (Surinder/Raj), Anushka Sharma (Taani), Vinay Pathak (Bobby); Farbe, 160 Minuten;
Kinostart: 11. Dezember 2008