Der Landschaftsmaler Otto Modersohn steht von jeher im Schatten seiner ihn im Nachruhm überstrahlenden Gattin Paula Modersohn-Becker. Die informative Dokumentation seines Urenkels Carlo vollzieht nun einleuchtend die künstlerische Entwicklung Ottos nach, die sich teils an Wohnortwechsel (Worpswede, Fischerhude) knüpfte, sich vor allem aber in der Auseinandersetzung mit den Bildern der mutigeren Paula vollzog. Allerdings blieb Otto der Landschaft stets treu: Wichtig war ihm dabei die Stimmung, nicht das naturalistische Abbild. Der Film will gelegentlich zu viel: Eine komplette Biografie, unzählige Gemälde und Unmengen von Texten erschlagen den Zuschauer auf Dauer ein wenig.
Text: Lars Penning
tip-Bewertung: Annehmbar
Orte und Zeiten: „So weit und groß“ im Kino in Berlin
So weit und groß – Die Natur des Otto Modersohn, Deutschland 2010; Regie: Carlo Modersohn; 78 Min.; FSK 0
Kinostart: 3. Februar