„Es sollte keine Standards geben, wie man ein Instrument spielt“, sagt der finnische Akkordeonvirtuose Kimmo Pohjonen und fügt hinzu, dass er sich 20 Jahre lang für das Akkordeon geschämt habe: „Ich hatte das Gefühl, das ist ein Instrument, das Loser spielen, um ihren Eltern einen Gefallen zu tun.“ Mittlerweile hat er sich von allen Dogmen radikal befreit: Pohjonen komponiert Stücke für Akkordeon, landwirtschaftliche Maschinen und Schweinegrunzen („Earth Music“), produziert mit einem progressiven Metal-Gitarristen gewaltige Soundgewitter oder spielt moderne Klassik mit dem renommierten Kronos Quartet. Kimmo Koskela hat den innovativen Soundbreaker für seinen schönen gleichnamigen Dokumentarfilm porträtiert: Pohjonens aktuelle Statements zeigen einen offenen und humorvollen Menschen, der auch gerne Eisbaden geht und im 40 Jahre alten Mercedes seiner Eltern herumfährt; und die Aufnahmen seiner verschiedenen musikalischen Aktivitäten sind mit gelungenem ästhetischen Anspruch intelligent in Szene gesetzt.
Text: Lars Penning
Foto: W-Film
tip-Bewertung: Sehenswert
Orte und Zeiten: „Soundbreaker“ im Kino in Berlin
Soundbreaker, ?Finnland 2012; Regie: Kimmo Koskela; 86 Minuten; FSK 0
Kinostart: 17. April