Es ist eine Geschichte, die man keinem Drehbuchschreiber abnehmen würde. Ein Dutzend Männer aus den Slums von Colombo, die die erste, inoffizielle Handballnationalmannschaft Sri Lankas gründen, um der Armut zu entfliehen und sich bei einem Turnier in Bayern abzusetzen? Das scheint doch ziemlich übertrieben. Doch vor fünf Jahren stieß Regisseur Uberto Pasolini durch eine kleine Meldung in der Zeitung auf diese wahre Begebenheit und beschloss, daraus einen Film zu machen.
Für „Spiel der Träume“ greift Pasolini auf eine Kombination zurück, die in Filmen wie der einst von ihm produzierten Arbeiter-Stripper-Story „Ganz oder gar nicht“ bereits auf ähnliche Weise erfolgreich erprobt wurde: In einer Mischung aus sympathischer Komödie und rührigem Sozialdrama mit kritischen Untertönen erzählt er von einer Gruppe sehr unterschiedlicher Menschen, die der Traum von einem besseren Leben eint. Weil das Herz des Regisseurs dabei unüberhörbar laut für diese verwegenen, bisweilen vielleicht etwas zu stark typisierten Außenseiter schlägt, hofft und fiebert man mit ihnen.
Doch „Spiel der Träume“ endet nicht mit einem glückseligen Finaltaumel, sondern durchaus mit einer gewissen Ernüchterung. Wenn am Ende alle ihre getrennten Wege in die Ungewissheit gehen, ist auch klar, welch hohen Preis jeder Einzelne der Handballflüchtlinge für diesen Funken Hoffnung zahlen muss.
Text: Sascha Rettig
tip-Bewertung: Sehenswert
Spiel der Träume (Machan), Sri Lanka/Italien/Deutschland 2008; Regie: Uberto Pasolini; Darsteller: Dharmapriya Dias (Dias), Gihan De Chickera (Manoj); Farbe, 111 Minuten
Kinostart: 7. Mai
Premiere mit anschließender Diskussion mit dem Büro für medizinische Flüchtlingshilfe, Moviemento, Do 7.5., 19.30 Uhr