Die Romane Juli Zehs sind in ihrer dramaturgisch komplett möblierten Prosa prädestiniert für eine Umsetzung ins Filmische. Nach „Schilf“ kommt jetzt auch „Spieltrieb“ in die Kinos, doch die Geschichte von der hoch-intelligenten Außenseiterin Ada und dem Nihilisten Alev, die Lehrer und Schüler eines Bonner Nobelinternats zu Laborratten in einer Versuchsanordnung machen, verschenkt mit aufgesagten Dialogen und formelhaften Szenerien jeden Reiz. Unter der Regie Gregor Schnitzlers verfestigt sich das psychologische Experiment ins betonharte Klischee von der seelischen Verwahrlosung besserer Kreise und den Gefahren jugendlicher Nietzsche-Lektüre.
Text: Stella Donata Haag
Foto: Concorde Filmverleih GmbH 2013
tip-Bewertung: Uninteressant
Orte und Zeiten: „Spieltrieb“ im Kino in Berlin
Spieltrieb, ?D 2013; R: Gregor Schnitzler; ?D: Michelle Barthel, Jannik ?Schümann; 101 Minuten; FSK 12
Kinostart: 10. Oktober