Berlin-Serie

„Para – Wir sind King“, die Nachfolgeserie zu „4 Blocks“ ist jetzt zu sehen

„Para – Wir sind King“ tauscht Neukölln gegen den Wedding und knallharte Klangangster gegen hyperaktive Mädchen. Wir haben die neue Serie von den Machern von „4 Blocks“ für euch gesehen.

"Para – Wir sind King" – Fanta (Jobel Mokonzi, Foto, li.), Hajra (Soma Pysall, Mi.) und Jazz (Jeanne Goursaud, re.) gehört der Wedding. Foto: TNT Serie/Turner
„Para – Wir sind King“ – Fanta (Jobel Mokonzi, Foto, li.), Hajra (Soma Pysall, Mi.) und Jazz (Jeanne Goursaud, re.) gehört der Wedding. Foto: TNT Serie/Turner

Die vier Mädchen, die nachts in den Späti kommen, sind schon schwer angeballert. Als der Besitzer Stress macht, gibt ein Wort das nächste, bis Hajra zuschlägt. Sechs Monate Jugendarrest sind das Resultat dieser besoffenen Nacht. „Wir drei saßen hier ein halbes verficktes Jahr lang, als Hajra nicht da war“, wird Rasaq die Zeit später zusammenfassen, „und es war scheiße. Weil wir alleine waren. Weil wir nicht wir waren.“ Seit Kindheitstagen sind Hajra (Soma Pysall), Rasaq (Roxana Samadi), Jazz (Jeanne Goursaud) und ­Fanta (Jobel Mokonzi) Freundinnen.

Saufen, kiffen, koksen, ein schneller Fick

Die Party, mit der Hajiras Rückkehr gefeiert wird, ändert dann alles: saufen, kiffen, koksen, eine Zufallsbekanntschaft mit der Influencerin Paula, ein schneller Fick mit dem Nachtklubbesitzer Matthias (David Schütter). Am nächsten Morgen braucht Jazz einen Downer und die Mädchen fahren zum Dealer Kalle (Florian ­Renner). Doch dessen Wohnung ist gerade ausgeraubt worden, in den Trümmern finden die Girls nur eine Tüte mit Koks und die Idee: „Alter, wir verticken das Zeug und teilen uns die Kohle.“ Eher eine semigute Idee, denn die Tüte mit Kalles Schnuff gehört Onkel ­Wanja, der Chefin der Russenmafia. Und plötzlich stehen die vier Grazien bei Leuten in der Schuld, denen man nichts schulden möchte.

Es dauert ein bisschen, bis man die vier Hauptfiguren der neuen Serie aus der Feder der „4 Blocks“-Schöpfer Hanno Hackford, Richard Kropf und Bob Konrad sympathisch findet. Zwei Folgen lang hyperventilieren die Mädels vor sich hin, ­machen mächtig einen auf dicke Hose und sagen so blödsinnige Texte auf, als kämen sie direkt aus einer Rap-Muckibude. Subtil geht anders. Dazu kommen einige Ungereimtheiten: Die Eltern von Rasaq etwa sind traditionelle Muslime und wollen für ihre Tochter eine Hochzeit mit einem wildfremden Bräutigam organisieren. Aber sie haben natürlich gar nichts dagegen, dass das Mädchen mit ihren Freundinnen nächtelang um die Häuser zieht.

Doch getragen wird „Para“ von den vier fantastischen Hauptdarstellerinnern, von Nebenfiguren wie Florian Renner, der seinen Dealer als unbegreiflich schnelle Revolverschnauze spielt, von der alten Dame im Haus, um die sich Jazz hingebungsvoll kümmert, oder dem Chef eines kleinen Handwerksbetriebs, bei dem Hajra eine Lehre beginnt. Und schließlich sind auch alle Versuche der vier Mädchen, an die 50.000 Euro für Onkel Wanja zu kommen (Kreditaufname, der Versuch eines Überfalls, eine Erpressung), in ihrer kompletten Erfolglosigkeit schon sehr lustig.
Wallah, Alter, was für Opfas!

  • Para – Wir sind King TNT, 6 Episoden à 48 Min, ab 1. Juli auf DVD/Blu-ray

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