Jeder stirbt für sich allein? Diese Fünf haben sich für einen gemeinsamen Sprung von einem Hochhaus entschieden. Im Internet haben sich die Männer und Frauen unterschiedlichen Alters kennengelernt. Nun stehen sie an der Dachkante und blinzeln entschlossen in frühmorgendliche Sonnenstrahlen. Nur, dass dann eine Kleinigkeit den Sprung vereitelt und sie ihr Vorhaben auf den Abend verschieben. Zeit genug, um sich miteinander zu beschäftigen und das große Warum zu klären.
Zeit genug auch, um den scherenschnittartigen Figuren etwas Charakter zu verleihen, die Regisseur und Drehbuchautor Olaf Saumer für seinen Abschlussfilm an der Kunsthochschule Kassel ambitioniert zum Äußersten treiben will. Menschen, die am Alleinsein leiden, an Orientierungslosigkeit, an Mobbing, am Zerbrechen ihrer Familie. Nun sollen sie reden, eine tragikomische Gruppentherapie durchstehen und dann springen. Sehr rührend, sehr naiv, sehr halbgar.
Text: Cristina Moles Kaupp
tip-Bewertung: Zwiespältig
Orte und Zeiten: „Suicide Club“ im Kino in Berlin
Suicide Club, Deutschland 2010; Regie: Olaf Saumer; Darsteller: Klaus-Dieter Bange (Lothar), Hildegard Schroedter (Gisela), Katja Götz (Silvi); 99 Minuten; FSK 12
Kinostart: 25. November