Thomas Vinterberg hatte 1998 mit "Das Fest" einen sensationellen Erfolg im internationalen Arthouse-Kino. Er verwendete die damit gewonnenen Freiheiten für einige durchaus merkwürdige Projekte, sodass nun bei "Die Kommune" vielfach eine gewisse Erleichterung zu verspüren war.
Denn hier ist Vinterberg auf vertrautem Terrain: Ein gutsituiertes Ehepaar erbt ein Haus, und statt es zu verkaufen, nutzen die beiden es für ein Wohn- und Lebensexperiment, das die freizügige Kernfamilie auf eine harte Probe stellt. Mit großteils bewährten Darstellern (Trine Dyrholm, Ulrich Thomsen) untersucht Vinterberg einmal mehr die sozialen Strukturen dieses komplexen Einzelwesens Mensch, das mit seinen Begierden und Hoffnungen ständig zwischen Chaos und Erleuchtung schlingert und immer wieder in den großen Graben plumpst: den zwischen den Geschlechtern.
Text: Bert Rebhandl
Foto: Prokino Filmverleih
Tip Preview "Die Kommune" (OmU) Kino in den Hackeschen Höfen, Mi, 6.4., 20 Uhr