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Theater-Drama

Blick auf den Mikrokosmos Stadttheater: „unRuhezeiten“ im Kino

„Normalerweise ist man spätestens nach zehn Jahren am Theater drogenabhängig oder psychisch krank.“ Den schönen Satz sagt Hartmut Stanke als Intendant eines Provinztheaters und erläutert seine Strategie dagegen: Demut. Vor der Aufgabe, unter immer armseligeren Bedingungen so etwas wie Kunst zu produzieren.

Horrorszenarien am Theater. Foto: Der Filmverleih

Zum Abschluss der Intendanz von Peter Carp am Theater Oberhausen hat Schauspieler Eike Weinreich zusammen mit Alexej Hermann einen Film gedreht über den Intendantenwechsel am fiktiven Stadttheater Armstadt. Hier erleben zwei junge Schauspieler eine Sinnkrise: Sie wollten große Künstler werden und stecken nun in einem Arbeitsalltag, in dem man als Schneemann unter einer Pappmachémaske verschwindet. Als dieser Job auch noch gefährdet ist, beschließen sie drastische Aktionen: Sie wollen die Stars der Metropolenbühnen auf ihre Lage aufmerksam machen.

Mit Schauspielern des Oberhausener Ensembles sowie Ulrich Matthes und Herbert Fritsch als sie selbst ist ein schönes Porträt des Mikrokosmos „deutsches Stadttheater“ entstanden, in dem sich die Liebe dazu und die Darstellung der systemeigenen Absurditäten die Waage halten.Susanne Stern

D 2018, 85 Min., R: Eike Weinreich, Alexej Hermann, D: Jürgen Sarkiss, Hans Meiser, Hartmut Stanke, Start: 31.10.

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