In Susanne Biers oscarnominiertem Drama „Nach der Hochzeit“ (2006) bemüht sich ein todkranker Mann, den früheren Freund seiner Frau zu seinem Nachfolger zu machen, um der Familie über den anstehenden Verlust hinwegzuhelfen
Das US-Remake vollführt einen wohl als zeitgemäß gemeinten Gender-Spin: Die Rollen von Rolf Lassgård und Mads Mikkelsen sind nun mit Julianne Moore und Michelle Williams besetzt.
Die Amerikanerin Isabel (Williams) leitet ein Waisenhaus in Kalkutta. Scheinbar aus dem Nichts winkt eine Millionen-Spende durch die New Yorkerin Theresa (Moore). Auf der Hochzeit von Theresas Tochter in den USA begegnet Isabel ihrem Verflossenen Oscar (Billy Crudup), nun mit Theresa verheiratet. Nicht nur Isabel schwant, dass die Begegnung kein Zufall ist.
Julianne Moore verleiht der zwischen Geschäftsfrau und Familienmenschen changierenden Figur ein vielgestaltiges Antlitz. Michelle Williams dagegen muss stets denselben verstörten Gesichtsausdruck zeigen. Trotz der guten Besetzung ist der Film wegen der konstruiert wirkenden Handlung etwas steril geraten
After the Wedding USA 2019, 110 Min., R: Bart Freundlich, D: Michelle Williams, Julianne Moore, Billy Crudup, Abby Quin, Start: 17.10.