Massaker im Strip-Lokal, zerstückelte Menschen, Leichen fressende Schweine, spritzendes Blut und Hirn – wer es makaber mag, kommt auf seine Kosten bei dieser „Pulp-Fiction“-artigen Posse, die dramaturgisch ausgewogen Komödie mit Krimi und Humor mit Grauen verbindet. Die in der norwegischen Provinz angesiedelte, groteske Story über Habgier ist gezielt auf Überraschungseffekte hin konstruiert, eine Reihe von Rückblenden stellt das desaströse Geschehen in immer neuem Licht dar. Nach einem Fußball-Toto-Hauptgewinn werden vier Glückspilze einer Wettgemeinschaft zu Pechvögeln, weil jeder den ganzen 700?000- Kronen-Jackpot für sich haben und die anderen umbringen will. Dabei geht schief, was schiefgehen kann.
Ein kauziger Kommissar mit exzentrischen Verhörmethoden versucht den einzigen Überlebenden des mehrfachen Mordes zu überführen, doch der besteht beharrlich auf seiner Unschuld und gibt vor, nichts über den Verbleib des Geldes zu wissen. Der wahre Tathergang bleibt bis zum Schluss rätselhaft, schnell klar aber ist, dass man sich keinesfalls auf eine Tipprunde mit Psychopathen einlassen sollte.
Text: Ralph Umard
Foto: Rapid Eye Movies
tip-Bewertung: Sehenswert
Orte und Zeiten: „Jackpot“ im Kino in Berlin
Jackpot Norwegen 2011; Regie: Magnus Martens; Darsteller: Kyrre Hellum (Oscar Svendson), Mads Ousdal (Thor Eggen), Arthur Berning (Billy Utomjordet); 86 Minuten; FSK 16
Kinostart: 14. November