Die Philippinen sind in den letzten Jahren zu einer der spannendsten Kinonationen geworden. Die enorme künstlerische Produktivität verkörpert niemand intensiver als Brillante Mendoza, der im Vorjahr sowohl in Cannes als auch in Venedig mit neuen Filmen vertreten war: Der düstere und gewalttätige „Kinatay“ treibt das Kino an moralische Grenzen, der humanistischere „Lola“ zeigt viel von dem Geist, der die Menschen in schwierigen Situationen auszeichnet, „Serbis“ (Foto) den Familienalltag in einem zum Pornokino und Schwulentreff mutierten Filmpalast in Manila. Das Arsenal zeigt ab 6. Februar das bisherige Werk von Mendoza in einer Überblicksschau, die an „Lola“ heranführt, der allerdings hier ausgespart bleibt. „Tirador“ („Slingshot“) ist ein besonders gutes Beispiel dafür, wie Mendoza die Videotechnik für höchst involvierendes Erzählen nutzt, er kann aber auch die ruhigeren Formen wie das Familienporträt „Kaleldo“. Sieben Filme als enorm spannende Erkundungsreise in eine ferne Welt.
Werkschau Brillante Mendoza, Arsenal, Sa 6.-Do 11.2.
Eröffnung am 6.2., 20 Uhr mit „Serbis“.?Der Regisseur ist zu Gast.