Die Erde ist ein unbewohnbarer Planet. Von den Menschen verheert. Vergiftete Luft, extreme Temperaturschwankungen, das Chaos herrscht, als hätte es uns nie gegeben. Und wir? Sind umgezogen, auf einen Wüstenplaneten, der regelmäßig von blutrünstigen Aliens heimgesucht wird, die zwar blind sind, aber den Menschen über dessen Angstscheiß lokalisieren können. Zum Glück gibt es den „Ghost“ Cypher Raige (Will Smith), der völlig angstfrei, aber irgendwie auch ziemlich lieblos ist, vor allem zu seinem Sohn Kitai (gespielt von Smiths Sohn Jaden), den er zum fähigen Soldaten heranbilden möchte. Auf einem Erkundungsflug durchs All stürzen die beiden auf die lebensfeindliche Erde ab und der junge Kitai muss sich bewähren. Die Streifzüge über die verwilderte Erde sind zwar spannend in Szene gesetzt, aber der dunkelpädagogische Initiationsritus, das pathetische „Der Vater macht den Sohn zum Mann“-Gedöns und die kaum kaschierte Lancierung von Scientology-Zielen wie Angstfreiheit und Gefühlskontrolle sind doch ziemlich unerträglich. Dass Will Smith, der auch für die Story verantwortlich zeichnet, der Lehre L. Ron. Hubbards nahe steht, ist kein Geheimnis.
Text: Christoph David Piorkowski
Foto: 2013 Sony Pictures Releasing GmbH
tip-Bewertung: Zwiespältig
Orte und Zeiten: „After Earth“ im Kino in Berlin
After Earth, USA 2013; Regie: M. Night Shyamalan; Darsteller: Will Smith (Cypher Raige), Jaden Smith (Kitai Raige); 100 Minuten; FSK: 12
Kinostart: 6. Juni