Die Messlatte lag hoch nach dem famosen ersten Film über die interessanteste Figur im X-Men-Mutanten Team: „X-Men Origins: Wolverine“ (2009). Doch der Produktionsprozess beim zweiten Solostar-Abenteuer des stahlharten Helden mit dem markanten Backenbart war hindernisreich, ausgesuchte Regisseure (u.a. Guillermo Del Toro) und Drehbuchautoren sprangen ab; Hauptdarsteller und Koproduzent Hugh Jackman war zwischendurch anderweitig engagiert, bevor er sich eine imposante Form antrainieren konnte für seine Kämpfe in Japan, mit Ninjas und einem Super-Samurai, der mit scharfer Klinge Wolverines Klauen stutzt.
Das fertige Kinospektakel enttäuscht nun in vielerlei Hinsicht. Die Kampfchoreografie ist medioker, die Inszenierung kraftlos; Wolverines emotionale Krise und seine Romanze mit einer asiatischen Amazone evozieren keinerlei Mitgefühl. Martial-Arts-Movie-Veteran Hiroyuki Sanada, der im Horror-Klassiker „The Ring“ auch als Charakterdarsteller hervortrat, agiert weit unter seinen Möglichkeiten, und die fotogene Rila Fukushima taugt weniger als Schauspielerin, mehr als dekorative Requisite.
Text: Ralph Umard
Foto: 2013 Twentieth Century Fox
tip-Bewertung: Uninteressant
Orte und Zeiten: The Wolverine im Kino in Berlin
The Wolverine USA 2013; Regie: James Mangold; Darsteller: Hugh Jackman (Logan/Wolverine), Tao Okamoto (Mariko Yashida), Rila Fukushima (Yukio);
Kinostart: 25. Juli
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