Der Club Renate in Friedrichshain steht vor dem Aus und muss wohl Ende 2025 schließen. Die Techno-Institution gab bekannt, dass der Mietvertrag mit dem Immobilienmogul Padovicz nicht verlängert wurde. Ein herber Verlust, das Clubsterben geht weiter.
Das Clubsterben geht weiter
Erneut schlechte Nachrichten für die Berliner Clubkultur: Der Club Renate in Friedrichshain muss Ende 2025 schließen. Die Techno-Institution befindet sich in einem ehemaligen Wohnhaus an der Elsenbrücke und ist seit 2007 ein fester Bestandteil im Nachtleben der Hauptstadt. Nun gab der Club überraschend bekannt, dass der Mietvertrag mit dem Immobilieninvestor Gijora Padovicz nicht verlängert wurde. In einer Mitteilung hieß es: „Trotz intensiver Bemühungen, eine Verlängerung des Vertrags oder alternative Lösungen zu finden, müssen sich die Clubbetreibenden der Tatsache stellen, dass die Renate nach diesem Zeitpunkt nicht mehr in ihrer derzeitigen Form bestehen kann“. Der Gruppe rund um Gijora Padovicz gehören allein in Friedrichshain mehr als 200 Häuser, auch der Großteil der Rummelsburger Bucht und der Club Watergate stehen in ihrem Besitz. In den vergangenen Jahren stand der Immobilienriese immer wieder wegen starker Mieterhöhungen, befristeter Verträge und unnötigem Leerstand in der Kritik.
Club Renate schließt 2025
Der Investor habe die Miete für den Clubbetrieb im Laufe der Zeit mehr als verdoppelt, was die Veranstaltende der Renate immer wieder vor existenzielle Herausforderungen gestellt hat. Jetzt lässt er den Vertrag auslaufen. Ende nächsten Jahres ist dann wohl Schluss mit durchzechten Partynächten am aktuellen Standort. Auch Institutionen und wichtige Repräsentanten des alternativen Berlins, mit denen sich die Stadt so gerne schmückt, sind nicht sicher vorm Ausverkauf.
„Die Renate ist und bleibt ein wichtiger Teil der Berliner Clubkultur, und wir werden weiterkämpfen, um auch in Zukunft ein Ort der Musik, des Tanzes und der Gemeinschaft zu sein“, heißt es in der Mitteilung. Die Verdrängung der Renate ist leider kein Einzelfall. Immer wieder müssen Clubs für Profite weichen und viele sind auch durch den A100 Ausbau bedroht. Im ganzen Kiez zwischen Ostkreuz und Treptow entstehen Bürotürme und Luxuswohnungen. Wo jahrelang das Zukunft am Ostkreuz die Subkultur förderte, entstehen mit den A Laska-Klötzen „Smart Spaces for Smart People“, wie es auf der Website heißt. Das Bauprojekt wirbt mit „Cafés und Restaurants, Kiezläden, Märkten und Fitnessstudios in unmittelbarer Nähe.“ Clubs scheinen in dieser Vision keinen Platz mehr zu finden. Ironischerweise hat das Neue Zukunft ausgerechnet neben der Renate einen neuen Standort gefunden. Bis die Autobahn kommt zumindest.
Bereits vor fünf Jahren traf es das Rosi’s, das sich in der Nähe des RAW Geländes befand. Der Club musste wegen Bürogebäuden und Gewerbeflächen schließen. Im vergangenen Jahr dann ein weiterer Schlag. Das Kollektiv hinter dem Mensch Meier an der Storkower Straße hat den Kampf gegen steigende Kosten aufgegeben. Und jetzt die Renate. Das Clubsterben in Berlin schreitet drastisch voran.
- Club Renate Alt-Stralau 70, Friedrichshain, mehr Infos hier
Ein weiterer berühmter Club befindet sich in Schwierigkeiten: Das About Blank bittet um Spenden. Und mit dem Watergate schließt 2024 eine weitere Institution des Berliner Nachtlebens. Eine der wichtigsten Fragen: Wie komme ich ins Berghain? Hier sind unsere Tipps für die Tür. Wenn ihr auf offener Straße feiern wollt: Das erwartet euch bei Rave the Planet. Unsere Autorin hat philosophiert über das, was sich jedes Wochenende auf Berliner Clubtoiletten abspielt. Typisch KitKat: Diese Partytypen trefft ihr immer wieder. Nicht alle Menschen verhalten sich auf der Tanzfläche rücksichtsvoll. Diese Typen gehen uns beim Tanzen besonders auf die Nerven. Kommen von innen: Die Berlin Club Memes – ein Gespräch mit dem Menschen hinter dem Account. Lust, am Wochenende auszugehen? Hier sind unsere Tipps für Clubs und Partys am Wochenende. Clubkultur ist vielseitig. Immer neue Geschichten aus der Welt der Berliner Clubszene gibt es hier.