Es darf wieder getanzt werden in Berlin Clubs – wenn auch mit Abstand und anders als bisher. Von Berghain bis Renate haben alle Tanzgaststätten mit Außenbereich nun wieder auf. Mit Überraschungen: Seit Neustem kann man Tickets fürs Sisyphos vorab kaufen. Das ist auch neu. Unser Update zu Freiluft-Raves von Else bis Oxi.
Sisyphos verkauft Tickets zum Tanz
Das Sisyphos ist eine große Nummer in der Stadt – und lässt auch nicht immer jeden rein. Während der Pandemie wird es zumindest etwas leichter: Der Club verkauft vorab online Karten für die Events, von Tanz bis Konzert. Schnell sein lohnt sich, vor allem die Samstage waren seit Beginn immer ruckzuck ausverkauft. Konzerte am Strand des Clubs sind z.B. von Noahs Boot und Footprint Projekt geplant. Immerhin ein bisschen was – die meisten Clubs in Berlin können nach fast drei Monaten kaum noch Sonne sehen.

Birgit und Bier mit neuem Soundsystem

Birgit und Bier nimmt wieder Fahrt auf. Hier ist am Wochenende ab 12 Uhr geöffnet. Ihr bekommt leckere Drinks und Pizza. Zudem finden Dinner-Events statt und auch wieder kleine Open-Airs. Über Facebook halten euch die Macher auf dem Laufenden. Tickets dafür müssen im Voraus gebucht werden und dürften heiß begehrt sein.
Berghain öffnet seinen Garten wieder – mit neuem Hygienekonzept
Das Berghain ist der berühmteste Club der Stadt – und wird noch im September in Kooperation mit der Boros-Foundation zur Ausstellungsfläche. Denn: Drinnen feiern bleibt tabu. Immerhin öffnet bei gutem Wetter der Garten. Getanzt wird mit Maske, geöffnet ist bei trockenem Wetter samstags und sonntags ab 16 beziehungsweise 14 Uhr – ab 22 respektive 20 Uhr wird die Musik etwas runtergedreht. Zuletzt legten u.a. Ostgut-Residents und Honey Dijon auf. Ach so, und wer Probleme hat: Mit diesen Tipps kommt ihr ganz sicher vielleicht ins Berghain.

OxiGarten lädt zum Tanz
Vor einigen Jahren tanzen wir am Wiesenweg noch im Kosmonaut, dann flog der hinfort und machte Platz fürs Polygon. Inzwischen ist hier das Oxi zu finden, und damit weiterhin das schöne Außengelände, der Oxi-Garten. Im August wurde fleißig geravet, im September dürfte es weitergehen, alle Infos findet ihr online.
Renate mit spannendem Kunst-Projekt Overmorrow und Peep-Show

Die Ummünzung zum Biergarten gelang der Renate schnell, die leeren Innenräume wurden dann auch noch neu genutzt. Die immersive Ausstellung „Overmorrow“ läuft auch den September hindurch weiter, Karten sind zwingend notwendig. Mehr zu Overmorrow in der Renate.
Ritter Butzke: Biergarten mit Kulturprogramm

Der Kulturgarten des Butzke mausert sich zur echten Event-Venue. Für September sind schon ein paar nette Events angekündigt, so etwa Open-Air-Konzerte von Format:B (11. September) und Booka Shade (19. September). Karten gibts online.
About Blank: Sitzend raven im Sektgarten
Seit Anfang Juni ist auch im About Blank wieder Betrieb – der Sektgarten wurde eröffnet. „lasst uns anstoßen auf die freude am sitzen, auch wenn wir alle wissen: es gibt kein richtiges raven im falschen“, schreibt das About-Blank-Kollektiv auf seiner Facebook-Seite, wie immer nur mit kleinen Buchstaben. Für Blank-Fans bedeutet das: Sie können wieder Zeit im weitläufigen Garten des Clubs verbringen.
Das Kollektiv lädt freitags, samstags und sonntags zum „About Sektgarten.“, der von verschiedensten DJs bzw. Kollektiven bespielt wird. Von 15 bis 23 Uhr am Samstag und am Sonntag darf man den Garten des About Blank wieder genießen. Allerdings noch ohne Tanzen, sondern im Sitzen.

Trotz Re-Opening: Die Aussichten sind, das kann man kaum anders sagen, finster – und das, nachdem das About Blank gerade den zehnten Geburtstag feiern konnte. „Der Betrieb eines ://about sektgarten kann keinen nennenswerten Beitrag für die Deckung der laufenden Kosten erwirtschaften“, sagt Eli. „Wir und die anderen Clubs in dieser Stadt benötigen in den kommenden Monaten dringend weitergehende Unterstützung, um das überstehen zu können. Sonst wird von der Berliner Clublandschaft wohl nicht mehr viel übrig sein nach dieser Krise.“
Kater Blau öffnet den Katergarten

Müde Katzen bellen nicht – oder so. Das Kater Blau will auf jeden Fall auch wieder mitspielen und hat den Katergarten eröffnet. Geöffnet ist dann immer donnerstags bis sonntags von 16 bis 23 Uhr. Eine Tischreservierung per Mail ([email protected]) wird empfohlen, aber es ist auch möglich, spontan zu kommen – so denn noch Plätze frei sind, ist das kein Problem. An manchen Abenden finden spezielle Veranstaltungen wie Revue oder Theater statt, inzwischen wird auch wieder getanzt.
Suicide Club lässt wieder tanzen

Der Suicide Club auf dem RAW-Gelände bietet nun Drinks im Garten an – und sogar Pizza, immer von donnerstags bis sonntags, 17 Uhr bis Mitternacht. Dabei gelten die gängigen Regeln. Musik gibt es aber natürlich – und es darf auch endlich wieder getanzt werden. Für Termine-Updates könnt ihr euch online in den Newsletter eintragen lassen.
Golden Gate: Drinnen Stream, draußen kühle Drinks
Das Golden Gate hat ebenfalls einen feinen Außenbereich – der immer donnerstags und samstags kostenlos besucht werden darf. Der Biergarten macht dann immer um 19 Uhr auf. Und die Ansage, dass es „open end“ ist, klingt ja schon fast wieder wie früher.
Pool und Party im Haubentaucher

Einen kühlen Drink genießen, ein bisschen im Pool rumhängen und dazu Musik: Das könnt ihr täglich von 12 bis 20 Uhr im Haubentaucher – am Wochenende auch länger. Die loungige Oase auf dem RAW Gelände lädt zu verschiedenen Events ein: von Yoga über chilligen Poolsessions bis Partys. Über die aktuellen Veranstaltungen könnt ihr euch auf Facebook informieren. Also schmeißt euch in euer Badeoutfit und vergesst das Handtuch nicht.
Yaam: Gechillt in den Abend
Hip-Hip-Fridays und andere passende Events organisiert das Yaam mittlerweile schon. Aber auch ohne besonderen Anlass lohnt sich ein Nachmittag im Yaam eigentlich immer. Die Macher*innen halten ihre Fans auf Facebook auf dem Laufenden, auch darüber, ob aktuell geöffnet ist oder wegen des Wetters die Türen zu bleiben. So wie die Halle vom Yaam und der Weg am Wasser, der vom Bauamt gerade geschlossen wurde. Der Sommergarten soll aber bleiben. Die Hip-Hop-Freitage beginnen immer um 16 Uhr.

Klunkerkranich fliegt wieder

Der Klunkerkranch ist offen und lädt zu kühlen Drinks und liebevoll zubereiteten Leckereien. Geöffnet wird freitags, samstags und sonntags jeweils von 17 bis 23 Uhr. Die Betreiber freuen sich: „Der Biergarten unter den Clubs ist zurück! Ganz weit oben, mit der panoramigsten Aussicht jenseits des Tempelhofer Feldes!“ Man habe ein neues System für die Essens- und Getränke-Ausgabe entwickelt und sichergestellt, dass alles den neuen Hygieneregeln für Gaststätten und Bars entspricht.
Sage Beach mit Markt und Riot

Weiter geht es auch am Sage Beach, auf der Facebook-Seite gibt es immer wieder Updates zu den Veranstaltungen, die stattfinden. Auch hier wird um Voranmeldung gebeten, der Platz ist begrenzt.
Die geschlossenen Clubs treffen manche Communitys härter als andere. Drag-Queen Bambi Mercury etwa sagt: Die queere Szene ist akut bedroht. Wenn Schutzräume wie Blank und Schwuz die Krise nicht überleben, sei das ein massives Problem.
Generell leidet die Club-Kultur enorm. Schon längst ist der Supermarkt das neue Berghain, die Koks-Berge werden höchstens bei Geheim-Raves wegkonsumiert. Wobei – nicht dass die am Ende so geheim sind, dass die Koks-Taxis den Weg nicht finden. Dass es auch andere Wege aus der Krise gibt, hofft man zum Beispiel beim Kater Blau – der Club hat einen neuen Sampler veröffentlicht. Berlin informiert regelmäßig über alle Entwicklungen in der Corona-Krise.
Weniger tanzen, mehr sitzen: Wir empfehlen euch auch die besten Biergärten der Stadt.