Die Open-Air-Saison auf dem ehemaligen Flughafen TXL wird auch 2025 wieder stattfinden. Nachdem sich das Turbulence Kollektiv vergangenen Oktober nach einer erfolgreichen Rave-Saison verabschiedet hat, sucht die Berliner Clubcommission nun nach neuen Veranstalter:innen, die den Außen- und Innenbereich der Modellfläche TXL für Kunst und Clubkultur nutzen wollen. In Zeiten bedrohter Clubkultur ist das ein wichtiges Zeichen für die Partyszene.
Techno, Partys, Live-Musik, Theater: Zur Open-Air-Saison wird die alte Frachtkantine in TXL vielfältig genutzt
46 Jahre lang war der Flughafen Tegel einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkt in Berlin. Im November 2020 hob dort zum letzten Mal ein Linienflug ab. Seitdem wird das 500 Hektar große Areal schrittweise umgebaut und umgedeutet. In der „Urban Tech Republic“ entstehen Wohnviertel, Standorte für urbane Technologie, die Berliner Hochschule für Technik ist eingezogen.
- Die Geschichte in Bildern: Wir erinnern uns an den Flughafen Tegel
Das Denkmalgeschützte Gelände der alten Frachtkantine, ganze 3.700 Quadratmeter groß, wurde seit 2023 im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes der Berliner Clubcommission als Open-Air-Fläche genutzt. Neben vielfältig inklusiven Veranstaltungsformaten wie Filmvorführungen, Workshops, Live-Musik und Theater wurde die einzigartige Location auch als neuer Clubraum etabliert. Eine unabhängige Jury wählte dafür das Kollektiv Turbulence aus, welches bis vergangenen Jahres mehrere Techno-Raves auf dem ehemaligen Flughafen-Gelände veranstaltete. Im Oktober 2024 verkündete das Kollektiv jedoch per Instagram: „Nach einem intensiven Jahr“ habe man sich gemeinsam entschieden, den Club wieder zu schließen. Mit einem Closing-Rave verabschiedete sich das Kollektiv Turbulence.
Open-Air-Saison: Ab Juni 2025 öffnet TXL das Gate für ein neues Berliner Kollektiv
Doch ab diesen Sommer ist TXL wieder im Steigflug: Das stillgelegte Gelände öffnet das Gate erneut für Berlins Raveszene. Die Berliner Clubcommission gab bekannt, neue Betreiber:innen zu suchen, die sowohl den Außen- als auch den Innenbereich der Modellfläche für Kunst und Clubkultur nutzen sollen. Das heißt: Es wird wieder getanzt auf dem ehemaligen Flughafen Tegel! Vom 17. April bis 17. Mai 2025 haben Berliner Kollektive die Chance, sich für die Bespielung des Geländes zu bewerben.
Hier geht’s zur Seite, auf der im entsprechenden Zeitraum der Antrag gestellt werden kann. Eine fünfköpfige Jury mit Expert:innen aus der Berliner Clubkultur und dem Berliner Projektfonds Urbane Praxis wählt nach Ablauf der Bewerbungsfrist die passenden Veranstalter:innen aus.
Der ehemalige Flughafen Tegel als neuer Clubstandort: Ein wichtiges Zeichen in Zeiten fehlender Clubrelevanz
Ebenso geplant ist es, erstmals einen weiteren Teil des Innenbereichs ganzjährig als clubkulturellen Raum zu nutzen. Für die Clubszene ist das ein wichtiges Signal. Denn gerade in Zeiten, in denen tanzbare Orte an Relevanz verlieren, in denen sich die Stadt verdichtet und Gewerbemieten ungedrosselt ins Unermessliche steigen, sind neue Clubräume ein Geschenk für die Partyszene. Zuletzt schloss schließlich das Watergate an der Oberbaumbrücke, und auch der Club Renate steht Ende des Jahres vor dem Aus. Abermals erlebt Berlin einen zunehmenden Verlust jener Räume, die die legendäre Clubszene der Hauptstadt seit Jahren ausmachen.
Entwicklungen wie diese gefährden nicht nur die kulturelle Diversität, die Offenheit, die Progressivität und die wilden Nächte, die Berlin nunmal auszeichnen. Sie gefährden auch wirtschaftliche Einnahmen, schließlich sind diese eng mit der Clubkultur verknüpft. Die Herausforderungen scheinen immens. Auch deswegen sei der ehemalige Flughafen Tegel als neuer Clubstandort so wichtig, sagt Emiko Gejic, Pressesprecherin der Berliner Clubcommission: „Die Berliner Clubkultur lebt von Freiräumen – und genau solche Räume müssen aktiv gesichert und neu geschaffen werden. Die Umnutzung des Areals der ehemaligen Cateringgebäudes für kulturelle Zwecke trägt dazu bei, Berlins vielfältige Kulturlandschaft zu erhalten und weiterzuentwickeln.” Ab Juni 2025 soll es dann losgehen, mit lauten Bässen am ehemaligen Flughafen TXL.
Feiern gehen? Wir zeigen euch die besten Techno-Clubs der Stadt. Auf der Suche nach neuen Outfits? Diese Rave-Wear-Läden in Berlin statten euch mit Mode für Clubnächte aus. Benehmt euch: Diese Fehler solltet ihr im Berghain besser nicht machen. Lust, am Wochenende auszugehen? Hier sind unsere Tipps für Clubs und Partys am Wochenende. RIP Watergate: Mit einem Grabstein gedenkt ein Kollektiv an den legendären Club. Nach 25 Jahren: Marcel Weber hat als Geschäftsführer im SchwuZ aufgehört. DJ-Legende, Clubbetreiber, Techno-Papst: Sven Väths neuer Bildband zeigt vier Jahrzehnte Technokultur. Adieu Techno-Kommerz: Die Partyreihe „Lowkey Stars“ schafft ein Gegengewicht im Berliner Nachtleben. Große Gefühle auf dem Dancefloor: Das kann die Partyreihe „Club Heart Broken“ ziemlich gut.