Berlin verliert einen weiteren Club: Das Watergate gab bekannt, noch in diesem Jahr zu schließen. Die Techno-Institution an der Oberbaumbrücke wird aus finanziellen Gründen den Mietvertrag nicht nochmal verlängern. Nach 22 Jahren ist Ende Dezember Schluss mit Partys direkt an der Spree.
Club Watergate schließt Ende Dezember
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Das Clubsterben in Berlin schreitet voran: Der legendäre Club Watergate in Kreuzberg schließt noch diesen Dezember. Die Techno-Institution direkt an der Oberbaumbrücke ist seit 2002 ein fester Bestandteil des Berliner Nachtlebens und auch international beliebt. Doch jetzt ist nach 22 Jahren Schluss mit Partys direkt an der Spree. Das Team hinter dem Watergate gab am 17. September bekannt, dass die aktuelle finanzielle Situation nicht mehr tragbar sei. Die Kosten für den Betrieb des Clubs seien einfach zu hoch geworden. Man habe sich gemeinsam für die Schließung entschlossen.
In einer Mitteilung auf Instagram heißt es: „Es sind schwierige Zeiten für Berliner Clubs und seit Covid hat das Geschäft für viele nicht mehr so recht Fahrt aufgenommen. Seien es hohe Mieten, Krieg, Inflation, Kostensteigerung oder schlicht ein verändertes Ausgehverhalten der nächsten Clubgeneration und eine veränderte Relevanz von Clubkultur im allgemeinen; der Betrieb einer Location wie dem Watergate an so exponierter Lage, mit dem Kostendruck, den diese mit sich bringt wird mehr und mehr zum wirtschaftlichen Balanceakt mit ungewissem Ausgang.“
Das Clubsterben geht weiter: „Die Szene kämpft ums Überleben“
Krisen und Krieg treiben die Energie- und Nebenkosten in die Höhe, hinzu kommt die Inflation, die ganze Partycrews von der Bildfläche verschwinden lässt und auch die Kommerzialisierung der Technokultur führt zu hohen Kosten. „Die Szene kämpft ums Überleben“, heißt es in der Mitteilung des Watergate. Erst kürzlich verkündete der Club Renate, seine Location bis Ende 2025 verlassen zu müssen. Grund dafür ist der Immobilieninvestor Gijora Padovicz, der zuerst die Miete des Clubbetriebs verdoppelt hat und dann den Mietvertrag nicht verlängern wollte. Auch der Vermieter des Watergate gehört zu einer Untergruppe von Padovicz. Inwieweit dieser Einfluss auf die Entscheidung des Clubs hatte, ist nicht bekannt.
„Wir haben uns schweren Herzens entschlossen, zum Ende des Jahres den Clubbetrieb im Watergate an der Oberbaumbrücke einzustellen und unseren Mietvertrag nicht zu verlängern. Unter einer ökonomischen Betrachtung und einer ehrlichen Beurteilung der aktuellen Situation für Clubs in Berlin, für uns die einzig sinnvolle und verantwortungsvolle Entscheidung“, so das Watergate. Mehr als zwei Jahrzehnte hat der Club ganz oben im internationalen Clubgeschäft mitgespielt, erst kürzlich kürte ihn das „DJ Mag“ zu einem der 100 besten Clubs der Welt. Dementsprechend wird sich auch legendär verabschiedet: Das Watergate wird mit einem gigantischen Abschiedsprogramm und einem „Booking der Superlative“ die Berliner Clublandschaft verlassen. Zu den Highlights gehören Acts von Richie Hawtin, Sven Väth oder auch Charlotte de Witte. Das „Final Closing“ wird an Silvester stattfinden.
- Watergate Falckensteinstraße 49, Kreuzberg, online
Ein weiterer berühmter Club befindet sich in Schwierigkeiten: Das About Blank bittet um Spenden. Eine der wichtigsten Fragen: Wie komme ich ins Berghain? Hier sind unsere Tipps für die Tür. Wenn ihr auf offener Straße feiern wollt: Das erwartet euch bei Rave the Planet. Unsere Autorin hat philosophiert über das, was sich jedes Wochenende auf Berliner Clubtoiletten abspielt. Typisch KitKat: Diese Partytypen trefft ihr immer wieder. Nicht alle Menschen verhalten sich auf der Tanzfläche rücksichtsvoll. Diese Typen gehen uns beim Tanzen besonders auf die Nerven. Kommen von innen: Die Berlin Club Memes – ein Gespräch mit dem Menschen hinter dem Account. Lust, am Wochenende auszugehen? Hier sind unsere Tipps für Clubs und Partys am Wochenende. Clubkultur ist vielseitig. Immer neue Geschichten aus der Welt der Berliner Clubszene gibt es hier.