
Kleiner Exkurs in musikalischen Extremen vorweg: Mitte der Neunziger vollzog sich im modernen Heavy Metal eine hoch spannende Subszenenspezialisierung – Hardcore und Metal fusionierten erstmalig zum Mischling Metalcore und verbanden so prügelnde Power mit traditionalistischer Technik. Fast im gleichen Atemzug manifestierten sich auch Einflüsse aus dem melodischen Death Metal in dieser neuen extremen Schwergewichtsklasse, so dass fortan der trennende stilistische Todesstreifen zwischen Death Metal und der Keimzelle der metallischen Moderne zunehmend verwischt. So viel zur Theorie. In der Praxis gibt es jene brachialen Band-Biester, die besagte Evolution auf den Plan rief, beim Beastfest zu bestaunen. So findet sich mit Caliban (Foto) und Maroon schon mal ein beachtlicher Teil des harten Kerns dienstältester deutscher Prügelknaben der neuen Schule gemeinsam auf einer Bühne ein. Und mit Suicide Silence, Emmure und After The Burial hat man obendrauf noch den jüngsten und vielversprechendsten nordamerikanischen Nachwuchs metallischer Todesschwadronen mit ins Boot geholt. Dem maximalen Moshpit-Tinnitus dürfte somit also nichts mehr im Wege stehen.
Text: Danny Dubilski