Als vor drei Jahren der sechzigste Geburtstag der Jazz- und Blues-Sängerin Uschi Brüning anstand, wurde Marc Secara, Frontman und Gründer des (zehn Jahre jungen) Berlin Jazz Orchestras, gefragt, ob er die Jubilarin bei ihrem Konzert in der Philharmonie mit seiner Big Band begleite. Als Confйrencier des Abends hatte er dann das Vergnügen, unter den gratulierenden Weggefährten Brünings auch Manfred Krug anzukündigen.
Nun gab es in der vergangenen Dekade vielfach Zeugnisse für Krugs wiedererweckte Musikaktivität, doch mit einer BigBand war er seit Jahrzehnten nicht mehr zu erleben. Auch Uschi Brünings Auftritte mit den DDR-Star-Arrangeuren Klaus Lenz und Günther Fischer liegen lang zurück. Doch die besagte Geburtstagsgala zeigte, dass sich ihre furiosen Scat-/Querflöten-Dialoge mit Partner Ernst-Ludwig Petrowsky mühelos in ein Orchestergewand betten lassen.
Seither ist unter der Leitung von Dirigent Jiggs Whigham jenes hochkarätige Line-up mehrfach wieder zusammengekommen, um in ausverkauften Häusern sein Programm aus American Standards, Bossa nova und Bert-Kaempfert-Melodien zu präsentieren. Aber auch Lyrik-Adaptionen und selbst komponierte Stücke – wie Krugs unerreicht elegante Swing-Nummer „Wenn ich dich seh’“ von 1979 – kommen zum Zuge. Und wer die Koryphäe gewitzter Soul-Schlager (Bands und Projekte wie Beatplanet, Freddy Fischer oder „Songs For Joy“ sind ohne Krugs Vorarbeit kaum denkbar) vor allem als Duettpartner schätzt, darf sich auf Kostbarkeiten seiner Alben „Greens“ und „Da bist du ja“ freuen, die er gemeinsam mit Uschi Brüning darbieten wird.
Text: Markus von Schwerin
Berlin Jazz Orchestra feat. Manfred Krug, Uschi Brüning, Ernst-Ludwig Petrowsky & Marc Secara, Admiralspalast, So 3.1., 20 Uhr, VVK: 19,50-92 Euro
Tickets www.tip-berlin.de/tickets