Soul-Pop

Erfolg mit Kopftuch: Yuna spielt im Musik & Frieden

Yuna war in ihrer Heimat Malaysia ein Star, bevor sie auch in den USA Hits landete

Steven Taylor

Mit 23 Jahren zieht die gebürtige Malaysierin in die USA und sorgt dort erstmal für jede Menge Verwirrung: Wie, eine Popsängerin mit Kopftuch? Wie geht denn das? Doch Yuna sieht ihren muslimischen Glauben nicht als Ausschlusskriterium oder Hindernis auf dem Weg, die Musik zu machen, die sie machen will. Und das ist urbaner, funky R’n’B mit einem Hauch Janet Jackson und Aaliyah. Schon früh wird der US-Produzent Pharrell Williams auf sie aufmerksam und bringt mit ihr den Track „Live Your Life“ heraus, eine weiche, von Trommeln getriebene Nummer mit gehauchten Vocals und dezenten Streichern. In ihrer Heimat Malaysia ist Yuna zu dem Zeitpunkt schon ein gefeierter Star mit fünf malaysischen Grammys in der Tasche.

Ihren Durchbruch auf dem US-Kontinent schafft Yuna schließlich 2016 mit dem anschmiegsamen „Crush“, einem Duett mit R’n’B-Sänger Usher. Auf ihrer aktuellen Platte „Rouge“ versucht Yuna sich ein wenig von diesem schmusigen Sound zu befreien. Rap-Größen wie G-Eazy, Tyler The Creator und Little Simz sorgen für die nötige Portion Roughness. In Malaysia wird Yuna immer wieder wegen ihrer progressiven Interpretation einer muslimischen Frau angefeindet. Dass sie stets einen modischen Turban trägt statt eines Kopftuchs, widerspricht für manche den Regeln des „modest Dressings“. Damit ist eine Art sich zu kleiden gemeint, die nicht figurbetont ist, weite Klamotten bevorzugt  und damit den Ansprüchen vieler gläubiger Frauen an Mode entspricht.Henrike Möller

Musik & Frieden Falckensteinstr. 48, Kreuzberg, Di 3.12., 20 Uhr, VVK 22,70 € zzgl. Gebühren

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