Weil die Nacht… Einer der Höhepunkte des kommenden Konzertjahres: Patti Smith kommt nach Berlin zum Citadel Music Festival
Im Schweizerischen Winterthur gibt es ein Fotomuseum. Dort wurde im Dezember eine Ausstellung eröffnet, in der die Fotograf*innen dem Leben und vor allem dem nächtlichen Feiern junger Clubgängerinnen und Clubgänger – auch in Berlin – nachspüren. Titel der Ausstellung: „Because the Night“.
Das war – und ist immer noch – bekanntlich der größte Hit, den Patti Smith jemals hatte. Zugeben, die allermeisten Clubbesucher kennen den Song zwar bestenfalls in der schlimmen Dance-Version von Cascada, und der Name Patti Smith wird den jungen Leuten wohl auch nicht mehr viel sagen. Aber doch zeigt die kleine Anekdote eines: Wie sehr sich dieser Song doch ins universelle Popbewusstsein eingebrannt hat. Und wir behaupten jetzt mal: Das gilt für das gesamte Schaffen der New Yorker Dichterin und Sängerin.
Man könnte jetzt weitere Songs nennen, bahnbrechende Alben erwähnen, unzählige Anekdoten erzählen, Namen und Verdienste auflisten. Man sollte aber wohl vor allem eines empfehlen: nämlich sich Patti Smith noch einmal anzusehen. Nicht, weil es das letzte Mal sein könnte, dazu macht die mittlerweile 73-Jährige einen allzu lebendigen Eindruck. Nein, genau deshalb: weil Smith auch nach einem halben Jahrhundert im Kulturgeschäft immer noch lebendiger wirkt als mancher Nachwuchsstern.
Man sollte also das kleine, vergilbte Bändchen mit den Rimbaud-Gedichten raussuchen und abstauben, dann kann man in der U-Bahn nach Spandau, wo Smith am Juni im Hof der Zitadelle auftreten wird, ein paar Zeilen von Smiths großem Vorbild lesen. Das Haus ihres Idols in Frankreich hat sie übrigens vor ein paar Jahren gekauft, heute ist sie längst selbst eine Ikone.
Zitadelle Spandau, Am Juliusturm 64, Fr 12.6., 19 Uhr, VVK 54 € zzgl. Gebühren
Nicht ganz so, aber auch ein bisschen legendär gestaltet sich das restliche Programm des Citadel Music Festivals. Nach Smith treten u.a. Gianna Nannini (26.6.), Sting (29.6.), Gregory Porter (18.7.), Lionel Richie (19.7.), Yusuf alias Cat Stevens (24.7.), Caribou (15.8.) und schließlich Scooter (21.8.) auf