60 Frauen, die zusammen zu verschiedenen Blasinstrumenten greifen, gibt es nur einmal. Seit 2003 bereichert das Frauenblasorchester Berlin unter der Leitung der Dirigentin Astrid Graf das kulturelle Angebot der Stadt. In der Vergangenheit konnte man es beim Hoffest des Regierenden Bürgermeisters, auf Straßenfesten oder Konzerten in gängigen Veranstaltungsorten erleben. Immer, wenn die Damen zur Tat schreiten, entsteht ein Aha-Effekt, wie Saxofonistin Imogen Schäfer weiß: „Die Tuba zum Beispiel assoziiert man häufig mit Männern. Es wäre schön, wenn wir darauf aufmerksam machen könnten, dass Frauen an so einem Instrument auch gut sind.“ Lalo Schifrins „Mission Impossible“-Thema, Astor Piazzollas „Libertango“, James Browns „I Feel Good“ oder Duke Ellingtons „It Don’t Mean A Thing“ gehören zum umfangreichen Programm des sinfonischen Blasorchesters. Genreeinschränkungen gibt es nicht, außer in Bezug auf Marschmusik. Die ist eher unbeliebt. Das Frauenblasorchester Berlin hat bereits eine CD („Unsere Erste“) veröffentlicht, ist aber nicht bei einer Plattenfirma unter Vertrag, sondern als gemeinnütziger Verein eingetragen. „Hohes Niveau ist uns bei der Aufführung schon wichtig, aber mit einer solch hohen Anzahl von 60 Musikerinnen wird man natürlich niemals ein Berufsorchester werden können“, so Schäfer.
Text: Thomas Weiland
Foto: Daniela Incoronato
Frauenblasorchester Berlin, Kammersaal der Philharmonie, So 22.3., 20 Uhr,
AK: Restkarten zu 12 Euro