Andrew Falkous und Jack Egglestone kennen sich aus. Früher waren sie Mitglieder der hier und da gelobten, aber letztendlich nicht genügend beachteten Band Mclusky. Jetzt sieht es so aus, als könnten die Waliser aus Cardiff im zweiten Anlauf mehr Fortune haben. Was der Sänger/Gitarrist und Schlagzeuger zusammen mit Bassist Kelson Mathias unter dem Namen Future Of The Left aushecken, ist auf dem Gebiet des harten Indie-Rock zurzeit ohne Konkurrenz. Mit ihrem neuen Album „Travels With Myself And Another“ schütteln sie Körper und Geist mal so richtig durch und vermöbeln das Ohrenpaar auf intelligente Art. Diese Band kommt auf den Punkt. Ihre Songs dauern selten länger als drei Minuten, man geht forsch zur Sache, es gibt keine Schlacke. Die ökonomische Spielweise orientiert sich an Zeiten, als der humorlose Hardcore-Krawall gerade vorbei war und sich, bei Fugazi etwa, differenziertere Töne einschlichen. Future Of The Left wären als Trio aber ziemlich aufgeschmissen, wenn sie nicht einen Sänger in ihren Reihen hätten, der mit seiner Persönlichkeit zusätzliche Reizpunkte setzt. Falkous ist solch ein Frontmann. Man merkt, wie es in ihm brodelt. Seine Wut entlädt sich aber nicht in Aggression, sondern in bitterbösem Sarkasmus. „Come join our hopeless cause, come join our lost cause“, lautet seine Lieblingsaufforderung. Zielscheibe des Protests sind Medientycoons, global produzierende Sportartikelhersteller, Satanisten und eine verblödete Jugend. Der Fall mag hoffnungslos sein, aber dieser mitreißenden Band sollte man sich trotzdem schnell anschließen.
Text: Thomas Weiland
Foto: Mei Lewis
Future Of The Left Magnet, Mi 23.9., 21 Uhr, VVK: 12 Ђ
Tickets unter www.tip-berlin.de/tickets