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Günstige Konzerte in Berlin: An diesen Orten kostet Musik nicht die Welt

Gibt es sie noch, die günstigen Konzerte? Angesichts von Ticketpreisen, die seit Jahren unaufhaltsam in astronomische Höhen schießen, eine berechtigte Frage. Die Entwicklung mag gute Gründe haben, führt aber auch dazu, dass Livemusik sich zu einem seltenen und elitären Vergnügen zu wandeln droht. Zum Glück gibt es in Berlin noch genügend Institutionen, in denen ihr richtig gute Livemusik für wenig Geld erleben könnt. Zwölf Locations, an denen es sich quasi von Luft, Liebe und Musik leben lässt, findet ihr hier.


Schokoladen in Mitte

Live-Act Schokoladen, Foto: Felix Zimmermann
Ein Konzert im Schokoladen ist alleine schon wegen seiner heimeligen Atmosphäre seinen Besuch wert. Foto: Felix Zimmermann

Totgesagte leben länger, da ist auch die alternative Kultur in Mitte keine Ausnahme. Dass diese mehr als quicklebendig ist, beweist der Schokoladen. Nachdem sich das Kulturprojekt erst 2012 einen Erbpachtvertrag über 99 Jahre gesichert hat, werden wir hier noch einiges zu hören bekommen. Im wahrsten Sinne des Wortes: Neben Lesungen und Partys gehören Konzerte von Indierock, Punk über Pop, Reggae und Ska bis hin zu Jazz zum Programm des Clubs.

  • Schokoladen e.V. Ackerstraße 169, Mitte, Di 20-0 Uhr, Mi+Do 19-2 Uhr, Fr+Sa 19-3 Uhr, 030/282 65 27, Tickets 7-10€, weitere Infos hier

Jazz in Neukölln: Das Donau115

Das Donau115 hat mal als Freiraum für alles Mögliche begonnen, von Jamsessions über Kunst bis hin zu dem Ort, wo man gerne die Stunden zerfließen lässt und sich in einen Sessel lümmelt. Inzwischen ist der Laden bekannter, aber immer noch ein Geheimtipp. Und das, obwohl ihm der Ruf vorauseilt, wirklich gute Livemusik zu servieren. Showtime ist von 20.30 bis 23 Uhr, die Türen des Jazz-Clubs öffnen aber schon etwas früher. Und wann sie schließen, das weiß am Anfang des Abends meistens keiner.

  • Donau115 Donaustraße 115, Neukölln, Di-So 18 Uhr bis open end, 0179/180 91 68, Eintritt ab 10€, Website

Das Moabiter Barprojekt Kallasch&

Im Kallasch& kommen Fans von Livemusik regelmäßig in den Genuss von Konzerten auf Spendenbasis. Foto: Bernhard Eder

Wenn man dem Barprojekt Kallasch& eines nicht vorwerfen kann, dann ist es Eintönigkeit. In regelmäßigen Abständen verwandelt sich die Bar in eine Lesebühne, ein gemütliches Kiezwohnzimmer oder in einen Konzertsaal. Hier werden neben dem beliebten Musikquiz und Mario-Kart-Turnieren regelmäßig Konzerte auf Spendenbasis geboten, deren musikalische Bandbreite von Singer-Songwriter und Pop über Afrofolk bis hin zu Jazz reicht.

  • Kallasch& – Moabiter Barprojekt Unionstraße 2, Moabit, Mi 17-1 Uhr, Do 17-2 Uhr, Fr+Sa 17-3 Uhr, So 17-0 Uhr, Eintritt auf Spendenbasis, weitere Infos hier

Die Junction Bar in Kreuzberg

Junction Bar Bühne, Foto: Marina Imeri
In der Junction Bar werden Rock, Funk, Ska, Soul und Hip Hop geboten. Foto: Marina Imeri

Die Junction Bar ist nicht nur als eine der guten Fußballkneipen in Berlin bekannt, sondern bezeichnet sich selbst auch als „The place for live music“: Auf die Ohren gibt es in dem Kellerclub im pulsierenden Herzen von Kreuzburg 61 Livemusik von Rock, Funk und Ska über Soul bis hin zu Hip Hop.

Hier erfahrt ihr übrigens alles über den friedlichen Konflikt zwischen Kreuzberg 36 oder 61.

  • Junction Bar Gneisenaustraße 18, Kreuzberg, Mi+Do 20.30-3 Uhr, Fr+Sa 21-5 Uhr, 030/96 81 74 21, Eintritt je nach Veranstaltung ab 9€ (im Ticket ist ein 3€-Getränkebon enthalten), weitere Infos hier

Madame Claude: Kopfüber in Kreuzberg

Im Madame Claude steht alles auf dem Kopf. Hier hängen die Möbel von der Decke und trotzen der Schwerkraft. Einst war in dem Haus ein Bordell untergebracht, seit 2008 lädt das Lokal bis spät in die Nacht zu Konzerten, DJ-Sets oder anderweitigen Events ein. Wenn man hier mal einen über den Durst getrunken hat, ist es auch gar nicht mehr so schlimm, wenn sich alles dreht und man nicht mehr weiß, wo oben und wo unten ist.

  • Madame Claude Lübbener Straße 19, Kreuzberg, Do 19-2 Uhr, Fr+Sa 19-4 Uhr, 030/98 44 27 30, weitere Infos hier

Das Acud in Mitte

Das Kunsthaus ACUD ist Kino, Café, Kunstgalerie – aber auch Probe-, Club- und Konzertraum. Im Bild: Der Ringer bei einem Konzert 2017. Foto: Imago/POP-EYE/Jon App

Seit 1990 gibt es das Acud bereits, welches bei allen Veränderungen die Anfangsbuchstaben seiner vier Gründungsmitglieder beibehalten hat. Immer wieder machte es neben seinem kulturellen Angebot mit finanziellen Schwierigkeiten von sich reden, wurde 2014 aber von der Initiative „ACUD macht neu“ vor der Zwangsversteigerung gerettet, wodurch Mitte ein weiterer alternativer Kulturraum erhalten bleiben konnte.

Als solches dient das Kunsthaus ACUD nicht nur als Zuhause für ein Kino, ein Café und eine Kunstgalerie, sondern beherbergt neben einem Proberaum auch einen Club- und Konzertraum. Hier logieren Künstler:innen aus dem Elektronik-Genre genauso wie Singer-Songwriter.

  • ACUD Veteranenstraße 21, Mitte, Tickets ab 5 €, Programm hier

Günstige Konzerte im Badehaus in Friedrichshain

Außenansicht Badehaus, Foto: Daniel Kokavecz
Seit 2011 bereichert das Badehaus die musikalische Landschaft auf dem RAW-Gelände. Foto: Daniel Kokavecz

2011 zog das Badehaus, damals noch unter dem Namen Badehaus Szimpla, in das Backsteingebäude auf dem RAW-Gelände. Der Name kommt nicht von ungefähr: Vormals wuschen sich hier die Arbeiter des Reichsbahn-Ausbesserungs-Werks, dem Namensgeber der Partymeile.

Heute finden im Badehaus, gleich gegenüber des Cassiopeia, Konzerte, Parties und Jam-Sessions statt. Musikalisch wird in der Location mit zwei Dancefloors, Bar und Sommerterrasse von Indierock über Alternative und Hip Hop bis hin zu Electronic einiges geboten.

Rund um den Konzert- und Party-Veranstaltungsort verändert sich einiges: Lest hier, warum die Baupläne für das RAW-Gelände den Kiez verderben.

Badehaus Revaler Straße 99, Friedrichshain, tgl. 19-5 Uhr, 030/25 93 30 42, Eintritt je nach Veranstaltung ab 8€, weitere Infos hier


Das Artliners in Friedrichshain

Im Szenelokal Artliners sind die leisen wie die lauten Töne gleichermaßen erwünscht. Foto: ARTliners

Im Artliners, der selbst ernannten Herberge des Kiezkultes, kommen Fans der lauten wie leisen Töne gleichermaßen auf ihre Kosten. Von Donnerstag bis Sonntag wird jeden Abend Musik ausgewählter Künstler:innen verschiedenster Genres geboten, wobei jeden Sonntag von 18 bis 22 Uhr zur Livesession geladen wird. Auch sonst lässt sich die Zeit im Artliners gut herumbringen: Hier kommt man bei günstigem Bier auch mal für eine Runde Skat, Schach oder Kicker zusammen.

  • Artliners Gärtnerstraße 23, Friedrichshain, Mo-Fr 15-3 Uhr, Sa+So 14-4 Uhr, weitere Infos und Programm hier

Kostenlose Lunchkonzerte in der Berliner Philharmonie

Die Lunchkonzerte in der Berliner Philharmonie erfreuen sich großer Beliebtheit und sind zu einer echten Berliner Institution geworden. Foto: Peter Adamik

2007 brachte Pamela Rosenberg, damalige Intendantin der Stiftung Berliner Philharmoniker, die Idee der kostenlosen Lunchkonzerte aus der New Yorker Carnegie Hall nach Berlin. Mittlerweile ist die Konzertreihe in unserer Stadt für viele nicht mehr wegzudenken und dient wiederum anderen Städten als Vorbild in Sachen gelebter Kultur.

Von September bis Juni bekommt ihr jeden Mittwoch bei den Lunchkonzerten Kammermusik auf höchstem Niveau geboten – und zwar kostenfrei. Gesorgt ist dabei übrigens nicht nur für geistige Nahrung, sondern dank eines Caterings auch für gute Verpflegung zu erschwinglichen Preisen. Mehr über die Philharmonie Berlin und ihre Geschichte lest ihr hier.

  • Berliner Philharmonie Herbert-von-Karajan-Straße 1, Tiergarten, Eintritt frei, jeden Mittwoch um 13 Uhr, Dauer 40-50 Minuten, 030/25 48 80, weitere Infos hier

Zukunft am Ostkreuz

Die Zukunft am Ostkreuz ist eine der festen Größen, wenn es um Livekonzerte geht. Foto: Saskia Uppenkamp

Zukunft am Ostkreuz ist ein wichtiger Treffpunkt für den Kiez und aufstrebende Künstler:innen. Das Angebot umfasst Konzerte, (Freiluft-)Kino, Theater, Kunst und Kneipe zu günstigen Preisen. Auch hier gibt es musikalisch von Indie über Rock bis hin zu Singer/Songwriter so ungefähr nichts, was es nicht gibt.

Leider ist die Zukunft der Zukunft ungewiss – zumindest an diesem Standort. Genau angesehen hat sich unser Autor Lennart Koch in seiner tollen Reportage über das Ende von Friedrichshain: Die Subkultur des Szenestadtteils rebelliert.

  • ZUKUNFT am Ostkreuz Laskerstraße 5, Friedrichshain, Mo-Fr 17-1 Uhr, Sa+So 15.30-1 Uhr, 0176/57 86 10 79, weitere Infos hier

Jazz im A-Trane in Charlottenburg

Foto: Imago/POP-EYE/Christian Behring

Die Jazz-Freunde unter euch – und alle jene, die es werden möchten – können im A-Trane mit Andreas Schmidt & Friends wöchentlich kostenfreie Montagskonzerte erleben. Damit es spannend bleibt, wird erst kurzfristig bekannt gegeben, welche Künstler in der Jazzinstitution in Charlottenburg auftreten. Mehr Berliner Jazz-Clubs stellen wir euch übrigens hier vor.

  • A-Trane Ecke Pestalozzistrasse am Savigny-Platz, Bleibtreustraße 1, Charlottenburg, [email protected], 030/313 25 50, Programm sowie weitere Informationen hier

Das Supamolly in Friedrichshain

Ein Auftritt des Münchner Musik Kollektivs Express Brass Brand im Supamolly. Foto: Imago/POP-EYE/Peng

Ob Konzerte, Theatervorstellungen, Diskussionsveranstaltungen, Filmvorführungen, Kleinkunst, Performances, Ausstellungen oder Workshops: Das Supamolly ist ein echter Tausendsassa. Auch musikalisch geht es in der Kellerkneipe unweit der Frankfurter Allee von Punk und Klassik bis hin zu Techno heiß her. Bezahlbares Bier darf dabei natürlich nicht fehlen.

  • Supamolly Jessnerstraße 41, Friedrichshain, 030/29 00 72 94, Di-Sa 20-5 Uhr, So 15.30-5 Uhr, weitere Informationen und Programm hier

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Noch mehr Empfehlungen, um mit wenig Geld durch die Stadt zu kommen: Günstige Tipps in Berlin. Kleine Acts und große Namen: Unsere Konzert-Tipps der Woche findet ihr hier. Von Kammermusik bis Orchester: Hier hört ihr in Berlin klassische Konzerte. Immer was los: Alle unsere Veranstaltungstipps für Berlin. Immer informiert bleiben: Besucht unsere Konzerte-Rubrik.

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