Eine Auferstehung, die in den Geist der Stadt passt: Ins Metropol wird wieder Leben einkehren – in einen Palast im Westen, wo zuletzt die Nager in Mäuselöchern kratzten. Falls dort nicht Firmenfeiern abgehalten wurden
Dabei spielte sich hier früher Kulturgeschichte ab: Im frühen 20. Jahrhundert befand sich dort ein Schauspielhaus. Während der Weimarer Republik erlebten Berliner im Saal ihre Katharsis, als die verfilmte Weltkriegstherapie „Im Westen nichts Neues“ aufwühlte. In den 1970ern war das Haus eine Großraumdisco, die auch John Travolta zur Ekstase gebracht hätte. Später, in den 1980ern, ein Konzert-Olymp, wo David Bowie, Iggy Pop und andere zu Helden wurden. Ein Spiegel der Moden, Hypes und zeitgenössischen Debatten also. Die spätere Idee, hier die Nobel-Disco Goya zu etablieren, scheiterte dagegen – zu viel neureicher Chic für Schöneberger Verhältnisse. Die Neueröffnung inklusive Comeback-Party ist ein großes Ding in einer Stadt, in der die Sehnsucht nach geschichtsumwittertem Glamour groß ist. Zur Eröffnung am 27. September sind das DJ-Duo Moonbootica und der Berliner Techno-DJ Gunjah angekündigt.
Metropol Nollendorfplatz 5, Schöneberg, Eröffnungsparty Fr 27.9., 21 Uhr