2025 feiern die Beatsteaks Perlenhochzeit. In 30 gemeinsamen Jahren staut sich einiges an. Da hilft nur eine Gruppentherapie. Denn eine gute Band ist wie eine gute Ehe. Das Ergebnis: ein befreiendes Album und die größte Release-Party der Stadt an zwei Abenden in der Wuhlheide. Wir sprachen mit den Beatsteaks-Gitarristen Peter Baumann und Bernd Kurtzke.
___STEADY_PAYWALL___
Beatsteaks im Interview: Wieder frisch verliebt
tipBerlin Im Musikvideo zu „Detractors“ wirkt ihr wie frisch verliebt. Nach all der Zeit?
Peter So ist das in der Ehe, es gibt gute und schlechte Zeiten. Gerade nach fast 30 Jahren.
Bernd Musik machen ist ein Minenfeld. Man hat ständig Angst, etwas auszulösen. Irgendwann spricht man gar nicht mehr. Wenn man nicht mehr reden kann, braucht man Hilfe. Die haben wir uns dann gesucht.
tipBerlin Die Beatsteaks auf der Therapiecouch?
Peter Die Zeit mussten wir uns nehmen. Wir wussten, wenn es weitergehen soll, müssen wir ein paar Weichen stellen.
Bernd Sonst macht es keinen Spaß, Musik zu machen. Dann werden die Songs auch nicht gut. Und Konsensmusik will keiner.
Peter Reibung und Konflikte gehören dazu. Aber es muss nicht gleich persönlich werden, wenn jemand ‘ne Melodie nicht so gut findet.
Bernd Die Gespräche haben uns lockerer gemacht. Man lernt, was man loslassen muss und wo man dranbleiben sollte.
Musik machen ist ein Minenfeld. Man hat ständig Angst, etwas auszulösen. Irgendwann spricht man gar nicht mehr. Wenn man nicht mehr reden kann, braucht man Hilfe. Die haben wir uns dann gesucht.
Bernd Kurtzke, Gitarrist bei den Beatsteaks
tipBerlin Apropos loslassen: Ihr habt einen Neuen. Was ist mit Moses Schneider?
Bernd Wir kannten uns einfach zu gut und konnten uns nicht mehr überraschen. Es war uns allen klar, dass wir was Neues ausprobieren wollen, auch mit neuem Produzenten.
Peter Das war keine Entscheidung gegen Moses, sondern eine für Olaf Opal. Wir brauchten jemanden, der das alles unvoreingenommen bewertet. Es hat geklappt.
tipBerlin Euer neues Album „Please“ ist das erste seit sieben Jahren. Wie befreiend ist das?
Peter Egal, ob wir eine neue Platte machen oder live spielen, wir sind immer zusammen. Wie eine Familie. Wir wollten einfach mal gucken, ob wir’s noch drauf haben.
Bernd Wir wollen nicht den Rest unseres Lebens mit dem Programm auf die Bühne gehen, das wir haben.
Peter Wir wollen keine Best-Of-Band sein. Naja, zumindest jetzt noch nicht.
Die Beatsteaks feiern ihr neues Album „Please“ mit der größten Release-Party der Stadt
tipBerlin Die Albumveröffentlichung wird angemessen gefeiert. Mit zwei Konzerten in der Wuhlheide, eurem Heimstadion sozusagen. Auch wenn zehntausende Zuschauer zu euren Konzerten kommen, fühlt es sich immer familiär an. Wie schafft ihr das?
Bernd Wir haben einfach ein Riesenglück. Die Leute sind mit uns zusammen aufgewachsen – und wir haben sie von Anfang an ganz gut erzogen.
Peter Wie auf einer Familienfeier. Alle sollen aufeinander achten und eine gute Zeit zusammen haben. Wenn du versuchst, nicht von oben herunterzuspielen, sondern ein Teil davon zu sein, merken das die Leute.
Bernd Die Älteren verziehen sich auf den Rang und wippen mit, die Jüngeren wirbeln Staub auf im Innenraum. Es ist immer ein Gefühl wie nach Hause kommen.
Peter Die Wuhlheide ist unser Wohnzimmer.
Bernd Für mich sind die Konzerte wie Geburtstag, Weihnachten und Ostern zusammen. Ach, und die neuen Songs feiern Premiere.
Peter Da steckt viel Arbeit drin. An den Songs und auch an uns selbst. Das funktioniert nicht von selbst. Man muss etwas tun, wie in einer Ehe.
- Parkbühne Wuhlheide An der Wuhlheide 187, Oberschöneweide, Fr 28.6., 20 Uhr, ausverkauft, Sa 29.6., 19 Uhr, VVK 63 €, weitere infos und Tickets hier
- „Please“ von den Beatsteaks erscheint am 28. Juni über das bandeigene Label BeatRec
Er vermisst Berlin kein Stück – Der Rapper Bushido im Interview über seine letzten Shows und die Zukunft im Rapgame. Diese Berlinerin ist die mächtigste Frau der: Spotify-Chefin Conny Zhang im Interview. Die amerikanische Singer-Songwriterin Joy Oladokun im Interview über Verletzlichkeit, Musik als Aktivismus und ihre Erfahrungen als queere Schwarze Person in der Country-Szene. Musik und Tierschutz: Wir haben mit Musiklegende Moby gesprochen. Was geht musikalisch in Berlin? Unsere wöchentlichen Konzert-Tipps für Berlin. Die Stadt im Fokus: Diese Berliner Orte tauchen in Rap-Texten auf. Alles zum Feiern in Berlin gibt es in unserer Club-Rubrik. Was ist noch los? Hier sind die besten Veranstaltungen heute in Berlin. Immer gut über das Leben in Berlin informiert: Abonniert jetzt unseren tipBerlin-Newsletter. Neue News und Geschichten findet ihr außerdem in unserer Rubrik für Konzerte, Partys und Musik in Berlin. Die Highlights im Musikjahr 2024: Die wichtigsten Konzerte in Berlin.