Das noch junge Festival Gaswerk Music Days zählt zu den Höhepunkten des diesjährigen Berliner Festival-Sommers – in einer entdeckenswerten Umgebung.
Kommerzielle Aspekte spielen bei den Gaswerk Music Days keine Rolle
Die 1925/26 nach Plänen von Ernst Engelmann und Emil Fangmeyer errichteten und mittlerweile denkmalgeschützten Backsteingebäude boten einst sozialen Wohnraum für die Arbeiter:innen der Kokerei – und blieben auch lange nach der Schließung günstig. Doch nachdem das Gelände 2015 als Industriegebiet ausgewiesen wurde, durften die Wohnungen nicht länger genutzt werden. Seit 2018 hat der Leerstand ein Ende: In dem Ensemble finden sich Büroflächen, Werkstätten, Atelier- und Probenräume für Beschäftigte der Kreativbranche.
Das kreative Epizentrum im Südosten öffnete Im vergangenen Jahr die Pforten: Es präsentierten sich zahlreiche Künstler:innen beim Festival Gaswerk Art Days. „Dabei lag der Fokus auf der bildenden Kunst“, erinnert sich Kurator Stephan Kunze. „In diesem Jahr geht es vor allem um Musik.“ So erklärt sich der Name Gaswerk Music Days. Die zweite Edition des Festivals steht unter dem Motto „Radical Music Days“. Der Begriff „radical“ steht für eine Ästhetik, die kommerzielle Aspekte außen vor lässt. So treffen u.a. Vertreter:innen aus den Genres Noise, Jazz, Elektronik und Improvisation aufeinander.
Wir begreifen das Festival in erster Linie als Event von Musiker:innen für Musiker:innen.
Stephan Kunze, Kurator
„Wir begreifen das Festival in erster Linie als Event von Musiker:innen für Musiker:innen“, sagt Kunze. 20 Live-Acts und zehn DJ-Sets stehen an drei Tagen auf dem Programm – auf zwei Open-Air-Bühnen, aber ebenso im Café Muschkebart sowie in einigen Studioräumen. Kunze erklärt die Auswahl der beteiligten Künstler:innen wie folgt: „Uns kommt es auf eine energetische Live-Performance sowie die musikalische Qualität an. Und es darf experimentell werden. Kommerzielle Kompromisse geht keiner der Acts ein. Als Headliner sind unter anderem das legendäre Avantgarde-Dub-Ensemble African Head Charge aus London, die katalanische Musikerin Marina Herlop sowie der britische Techno-Produzent James Holden angekündigt.
- Gaswerksiedlung Blockdammweg 1, Lichtenberg, Fr 12.7., ab 18 Uhr, Sa 13.7. + So 14.7. ab 16 Uhr, Abendkasse: 45 €, weitere Informationen gibt es hier
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