Musiktipps

Konzerte diese Woche in Berlin: Unsere Tipps für Livemusik

Welche Konzerte finden diese Woche in Berlin statt? Die Auswahl ist groß und wir geben euch Tipps für die Shows, die sich besonders lohnen. Mit den wichtigsten Infos zu Tickets, Terminen und Auftrittsorten. Das sind die Konzerte in Berlin und in dieser Woche, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet.


Konzerte diese Woche in Berlin: Zoe Wees

Pop-Sensation Zoe Wees spielt ein Konzert in Berlin. Foto: Lillie Eiger

Mit Anfang 20 ist die Hamburger Sängerin Zoe Wees jetzt schon eine Pop-Sensation. Sie spielte beim Lollapalozza, nicht nur in Berlin, sondern sogar in Chicago und Paris. So früh international durchzustarten, kann ziemlich hart sein. Deswegen kommen die „Therapy Sessions“ genau zur rechten Zeit. Ihre treue Fan-Gemeinschaft, die sich WINGZ nennt, hat nun die Möglichkeit, Superstar Zoe Wees in intimen Clubs zu sehen. Hierbei werden persönliche Themen wie Depressionen und Panikattacken im extrem persönlichen Rahmen live verhandelt.

  • Frannz Club Schönhauser Allee 36, Prenzlauer Berg, Di 26.3., 20 Uhr, ausverkauft, weitere Infos hier

Filter

Der alte Nine-Inch-Nails-Gitarrist Richard Patrick rockt mit Filter im Lido. Foto: Derek Smith

Kurz nachdem Trent Reznor die Nine Inch Nails gründete, traf er den Gitarristen Richard Patrick in einem Musikgeschäft. Die beiden verstanden sich auf Anhieb und Patrick blieb bis 1993 Teil der legendären Formation. Dann gründete er sein eigenes Projekt und taufte es schlicht und ergreifend: Filter. Ein krachiges Ensemble, das aus den Trümmern des Grunge und Alternative eine zeitlose Industrial-Ästhetik entwickelte. Ein ganzer Haufen Musiker spielte zwischenzeitig bei Filter, nach 30 Jahren ist Richard Patrick die einzige Konstante, der Sound aber blieb: hart, episch, schnell, dreckig.

  • Lido Cuvrystr. 7, Kreuzberg, Mi 27.3., 20 Uhr, VVK 45 €, weitere Infos und Tickets hier

Konzerte diese Woche in Berlin: Bernhard Eder

Bernhard Eder geht es um die Zwischentöne. Foto: Nico Hafner

Die ruhigen und zurückgelehnten Zwischentöne sind es, um die es Bernhard Eder geht, aber die packt er grandios in verspielte Arrangements ein. Der Wiener Singer-Songwriter fängt in seinen hübsch perlenden Liedern Melancholie und Schwermut ein, lässt sie glänzend aussehen und singt statt mit Schmäh, zart-gehaucht Englisch. „Golden Days“, Eders nunmehr neuntes Album, ist ein leicht aus der Zeit gefallenes, flirrend schönes Indie-Pop-Meisterwerk, vollgepackt mit tagträumerischen Soundkaskaden, zirkusartigen Klangeffekten, psychedelischen Sixties-Gitarrenriffs und einem Indie-Anti-Rechtsruck-Walzer. Toll!

  • Monarch Skalitzer Str. 134, Kreuzberg, Mi 27.3., 20 Uhr, VVK 17 €, weitere Infos und Tickets hier

Angrillen

Angrillen von Star FM u.a. mit der Rage-Against-Tribute-Band Maggie‘s Farm. Foto: Promo

Wie das Osterfeuer an den Feiertagen ist das Angrillen von Star FM bereits am Gründonnerstag inzwischen eine Tradition, die meist feuchtfröhlich endet. Hier wird nicht nur die erste Wurst des Jahres im Biergarten des Astra Kulturhauses gegrillt, es spielen auch zwei Bands, die das lange Wochenende eröffnen. Zum einen wird Big Cheese den 70er-Jahre-Rock mit Coverversionen von Deep Purple, Black Sabbath oder Thin Lizzy feiern, zum andern fackelt Maggie‘s Farm eine Rage-Against-The-Machine-Tribute-Show ab. Anschließend Rockdisco!

  • Astra Revaler Str. 99, Friedrichshain, Do 28.3., 18 Uhr, VVK 18 €, weitere Infos und Tickets hier

Konzerte diese Woche in Berlin: Reggaeville Easter Special 2024

Der Jamaikanische Superstar Anthony B spielt auf dem Reggaeville Easter Special 2024. Foto: Promo

Kein Ostern ohne ein Reggae-Festival – diese Tradition wird fortgeführt. Neben Dub Inc aus Saint Etienne sind mit Anthony B und Eek A Mouse zwei musikalische Schwergewichte aus Jamaika dabei, die allein den Abend zur Pflichtveranstaltung machen. Newcomer Yaksta stammt ebenfalls von der karibischen Insel. Entspannte Grooves mit highmachenden Rauchschwaden inklusive …

  • Astra Kulturhaus Revaler Str. 99, Friedrichshain, Fr 29.3., 20 Uhr, VVK 46 €, weitere Infos und Tickets hier

Loreena McKennitt

Loreena McKennitt mischt keltische Einflüsse mit Pop. Foto: Thesupermat, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons

1985 veröffentlichte die Kanadierin ihr erstes Album in Eigenregie. An ihrer Arbeitsweise hat sich bis heute nichts geändert. Die 67-Jährige entscheidet nach wie vor komplett die Songauswahl, Produktion, Gestaltung und Vertrieb. Einen ersten Achtungserfolg erzielte Loreena McKennit 1991 mit dem Album „The Visit“, dessen Songs im Zentrum des heutigen Abends stehen. Hier zeichnete sich bereits ihr späteres Erfolgsrezept ab: Die Arrangements mischen keltische Einflüsse mit Pop und Weltmusik.

  • Tempodrom Möckernstr. 10, Kreuzberg, Fr 29.3., 20 Uhr, ausverkauft, weitere Infos und Tickets hier

Konzerte diese Woche in Berlin: Naïka

Naïka lässt afro-karibische Klänge in ihre Popmusik fließen. Foto: Trinity Music

Sie spricht mindestens drei Muttersprachen, darunter sogar haitianisches Kreolisch, und wurde musikalisch von der französischen, karibischen, afrikanischen und südpazifischen Kultur beeinflusst. Ihre an westlichem R&B und moderner Popmusik angelehnten Songs heben sich mit den afro-karibischem Einflüssen von der Masse der Veröffentlichungen ab. So ist Naïkas Lied „Ride“ bereits fünf Millionen Mal gestreamt worden und in den oberen Rängen der „Spotify Viral Global“-Charts zu finden.

  • Kulturbrauerei/Frannz Schönhauser Allee 36, Prenzlauer Berg, Sa 30.3., 20 Uhr, VVK 29 €, weitere Infos und Tickets hier

Grossstadtgeflüster

Grossstadtgeflüster spielen in ihrer Heimatstadt. Foto: Christoph_Mangler-WandWeiss

Das Berliner Elektro-Pop-Trio ist seit 2003 unterwegs. Kommerziell schlug die „Fickt-euch-Allee“ (2015) ein. Auch wenn sie mittlerweile bei einem Major unter Vertrag stehen, hat sich an der Ästhetik wenig geändert: Frontfrau Jen Bender trägt nölige Texte mit viel Charme und gestrecktem Mittelfinger vor. Dazu bewegen sich die Beats irgendwo zwischen Deichkind und den Toten Crackhuren im Kofferraum. Im Gepäck hat das Trio Songs seiner neuen Platte „Das Über-Icke“

  • Columbiahalle Columbiadamm 13-21, Tempelhof, Sa 30.3., 20 Uhr, VVK 44 €, weitere Infos und Tickets hier

Konzerte diese Woche in Berlin: Adam Green

Sogar Slacker werden älter: Adam Green tourt mit Streicher-Ensemble. Foto: Ronja Burkard

Irgendwann werden wir alle erwachsen. Auch ein Slacker vom Dienst wie Nullerjahre-Ikone Adam Green. Der Underground-Musiker und bildende Künstler trat gemeinsam mit Kimya Dawson Ende der Neunziger mit der Band The Moldy Peaches auf die Bühne, bevor er um 2002 herum eine Solokarriere startete. Mit seinem anarchischen Anti-Folk war er aber in Europa ungleich erfolgreicher, als er es je in seiner Heimat, den USA, war oder werden sollte. Was sicherlich nicht an der sonoren Stimme voller warmer Tiefe des New Yorkers und seinem Faible für Genreexperimente und das Spiel mit den verschiedensten Soundwelten gelegen hat. Eher an seinen dadaistischen Texten, die aufgrund einer Vorliebe für Regelüberschreitung kaum je in den USA im Radio laufen konnten. Macht aber gar nix, als Posterboy des Folk-Undergrounds lebt es sich auch ganz okay. Und man wird dafür auch ordentlich gefeiert.  

Erst letztes Jahr erschien ein Tribute-Album, auf dem auch große Namen wie Regina Spektor, The Libertines und Devendra Banhart ihrem Freund und Anti-Folk-Vorbild Green die Ehre erwiesen. Nun kann man schwerlich all diese vielbeschäftigten Freund:innen einpacken und mit auf Tour nehmen, also hat sich Green was anderes ausgedacht: Anti-Folk zusammen mit einem Streicher-Ensemble auf der Bühne. Dem DIY-Ethos der Anfangstage entspricht das vielleicht nicht mehr, aber das Konzept erweitert Greens folkige Songs um eine neue Ebene. Und hey, wie war das nochmal mit dem Erwachsenwerden? (Aida Baghernejad)

  • Columbia Theater Columbiadamm 9–11, Kreuzberg, Sa 30.3., 20 Uhr, ausverkauft, weitere Infos hier

Einstürzende Neubauten – Improvisationskonzert

Berliner Legenden: Die Einstürzenden Neubauten spielen ein Improvisationskonzert. Foto: Thomas Rabsch

Nach 22 Jahren des Supporter-Projekts und der wegweisenden Erfindung des Crowdfundings schließen die Einstürzende Neubauten ihr Projekt nach der 5. Phase pünktlich zum 44. Jubiläum der Band und der Veröffentlichung des neuen Albums „Rampen“, mit einem exklusiven Festival für ihre Supporter ab. Teil der Festivitäten ist ein sehr spezielles, intimes Fan-Konzert, bei dem fast ausschließlich Live-Improvisationen gespielt werden.

  • Silent Green Gerichtstr. 35, Wedding, So 31.3., 20 Uhr, ausverkauft, weitere Infos hier

Konzerte diese Woche in Berlin: Tom Odell

Tom Odell nimmt sich mehr spielt ein Konzert in Berlin. Foto: Promo

Aufgrund der großen Nachfrage wurde das Konzert des britischen Singer-Songwriters in das Velodrom verlegt. Im vergangenen Jahr nahm er Abschied vom Majorlabel, um sich mehr künstlerische Freiheit zu nehmen. Die Folk-Pop-Songs klingen allerdings ähnlich emotional wie in der Vergangenheit: Das sechste Album „Black Friday“ mäandert zwischen Reflektionen von Liebe und Selbstzweifel. Dass das Private immer auch politisch ist, steht für den 33-Jährigen außer Frage: Nach wie vor engagiert sich Tom Odell für Geflüchtete aus der Ukraine. 

  • Velodrom Paul-Heyse-Str. 26, Prenzlauer Berg, So 31.3., 20 Uhr, VVK 61 €, weitere Infos und Tickets hier

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Ausblick: Das sind die wichtigsten Konzerte 2024 in Berlin. Was diese kleine Agentur tut, ist beachtlich: Viele Karrieren beginnen bei amStart von Konzertveranstalter Ran Huber. Die Berliner Jazzszene pulsiert: Diese Jazz-Clubs und Jazz-Bars in Berlin servieren beste Klänge. Berlin und Musik passen einfach zusammen, wie die Berliner Hip-Hop-Geschichte in Bildern zeigen. „Hetzerin“ mit Herz: Unser Autor schreibt, warum es ganz gut ist, dass Sarah Connor Deutschlands erfolgreichste Popmusikerin ist. Immer gut über das Leben in Berlin informiert: Abonniert jetzt unseren wöchentlichen tipBerlin-Newsletter. Was ist noch los? Hier sind die besten Veranstaltungen heute in Berlin. Bisschen vorplanen: Alle Konzert-Tipps fürs Wochenende in Berlin findet ihr hier. Zelt einpacken und los: Die Infos zu Musikfestivals in Berlin und rund um die Stadt.

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